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Dominik Oberhofer: NEOS-Spitzenkandidat im Porträt

1-01-1970, 00:00

Der Vater zweier Söhne hat sich schon sehr früh der liberalen Idee verschrieben – und zwar im Jahr 1996 zu Zeiten von Heide Schmidt und ihres Liberalen Forums, bei dem er damals Mitglied wurde. Folgerichtig würde er sich auch kurz und knapp als “Liberalen” und nicht als “bürgerlichen Liberalen” oder “liberalen Bürgerlichen” bezeichnen, erklärte Oberhofer im Interview mit der APA. Dahin gehend sei er politisch “anders verortet” als etwa NEOS-Bundesparteichef Matthias Strolz oder NEOS Wien-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger, die beide aus der ÖVP kommen.

Politisch geprägt wurde der Tiroler, der mit einer Deutschen verheiratet ist, auch von der Paneuropabewegung, der er von 2001 bis 2009 in Tirol vorstand. Zuvor hatte er bereits als 17-jähriger Schüler eine Veranstaltung zum Thema Paneuropa organisiert und Karl von Habsburg zur Diskussion eingeladen.

Dafür steht Dominik Oberhofer

Ein richtiger Liberaler müsse sowohl gesellschaftspolitisch als auch wirtschaftspolitisch liberal sein, zeigt sich der NEOS-Spitzenkandidat überzeugt. Das eine bedinge das andere. Und Oberhofer tritt auch für – in Tirol wohl nicht gerade unumstrittene – gesellschaftsliberale Positionen ein: So etwa für die Möglichkeit von Abtreibungen in öffentlichen Krankenhäusern, für ein “Aus” des Kruzifix in Klassenzimmern sowie für die Homo-Ehe.

Die Karriere bei NEOS

Im Jahr 2016 wurde der Stubaitaler zum NEOS-Landessprecher gewählt. Nun hat er den politischen Elchtest zu bestehen. Auf bis zu acht Prozent schätzt er das Potenzial der Pinken in Tirol. Um dieses vielleicht sogar auszuschöpfen bzw. wenigstens knapp in den Landtag einzuziehen, müssen die NEOS wohl vorwiegend im städtischen Bereich – und dabei vor allem in Innsbruck – mehr als punkten. Die Chancen dürften nicht so schlecht stehen, liegen doch beträchtliche Wählerstimmen im bürgerlichen Spektrum – etwa durch das Nicht-Mehr-Antreten von Vorwärts Tirol, dem Team Stronach oder von Fritz Gurgiser – am Markt. Auch bei möglichen Grün-Enttäuschten wollen die NEOS “grasen”. Oberhofer und die Seinen präsentieren sich jedenfalls als konstruktive Alternative mit einem innovativen Politikansatz, die auch mit einer Regierungsbeteiligung, also Schwarz-Pink, liebäugelt.

Strolt und Oberhofer im Wahlkampf dür NEOS in Tirol

Ein Manko des durchaus eloquenten und mitunter emotional auftretenden Oberhofer: Er ist bis dato in der breiten, weniger politikinteressierten Öffentlichkeit wenig bekannt. Wohl nicht zuletzt deshalb, entschloss man sich nun doch – zumindest im Finish des Wahlkampfes – auf Wahlplakate mit dem Konterfei des Spitzenkandidaten zu setzen. Einer, dem es in punkto Bekanntheit nachzueifern gilt, wird Tirol in den kommenden Wochen öfters einen Besuch abstatten: Bundesparteichef Strolz. Er ist das Trumpf-Ass der Tiroler NEOS im Kampf um den Landtagseinzug.

(APA/Red)

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