
Seit Monaten hängt es in der Luft, viele dürften darüber nachgedacht haben - und ausgesprochen hat es bis jetzt nur einer der führenden Köpfe in der ÖVP: Oberösterreichs stellvertretender Landeshauptmann Michael Strugl präferiert eine schwarz-blaue Koalition, wie er im Interview mit dem Standard erklärt.
Für ihn sei eines klar, leitet Strugl ein: "Die SPÖ/ÖVP-Koalition hat sich überlebt. Und ich bin gegen eine Dreierkoalition." Schwarz-Blau sei logischerweise "die Konsequenz". Er erteilt damit auch der Variante Schwarz-Rot eine Absage, die ebenfalls ins Spiel gebracht wurde, sollte die ÖVP die stärkste Kraft werden.
In Oberösterreich koaliert die Volkspartei seit der Landtagswahl 2015 mit den Blauen. Das Bündnis ist aus der Not heraus entstanden: Seit 2003 gab es eine Zusammenarbeit mit den Grünen. Da die die Öko-Partei mit Landesrat Rudi Anschober aber nur auf 10 Prozent kam, ging es sich diesmal nicht mehr aus. Die ÖVP verlor mehr als 10 Prozent der Stimmen, die FPÖ legte 15 Prozent zu. Schwarz-Blau war geboren.
Dem Vernehmen nach hatte der frühere Landeshauptmann Josef Pühringer, der sich heuer im Frühjahr in Pension verabschiedete, damit nie eine Freude. Sein Nachfolger Thomas Stelzer betont stets, dass die Zusammenarbeit mit FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner - der sein zweiter Stellvertreter ist - und dessen Partei gut funktioniere, er aber kein Urteil darüber abgeben wolle, ob dies auch auf Bundesebene umgelegt werden könne.
Strugl hat nie einen Hehl aus seinen Sympathien für die Koalitionsvariante Schwarz-Blau gemacht, er gilt außerdem als Ministerreserve. Der Wirtschaftslandesrat könnte im Bund die Ressorts Wirtschaft oder Finanzen übernehmen. Im Standard-Interview sagt er dazu, es habe ihn "bis dato niemand gefragt".
