Eines kann man der 52-jährigen Frau des Kufsteiner Bürgermeisters Martin Krumschnabel nicht vorwerfen: Sie traut sich was (zu). Gepaart mit einem ausgeprägten Sendungs- und Öffentlichkeitsbewusstsein, sozialer Intelligenz und Selbstbewusstsein ergibt dies durchaus einen interessanten politischen Farbtupfer in der Tiroler Politlandschaft.
Familienpolitik in Tirol
Die monothematische Ausrichtung ihrer Liste ist politisch klug gewählt. Es gibt eine gewisse gesellschaftliche Rückbesinnung auf (Familien)-Werte, auch wenn Krumschnabels Familienpolitik durchaus einen ganzheitlichen Ansatz aufweist und im Kern wesentlich fortschrittlicher ist als das, was man gemeinhin als eine solche versteht. Doch dies könnte ja vielen Wählern, die allein das Wort “Family” in Beschlag nimmt, eventuell erst auf den zweiten Blick auffallen. Was für Krumschnabel im nach wie vor eher konservativen Tirol wahrscheinlich von Vorteil wäre. Doch ob dies reicht, um auch in breite bürgerliche Schichten einzudringen, bleibt wohl mehr als fraglich.
In Sachen Familien- und Frauenpolitik verfügt die 1965 in Graz Geborene jedenfalls über unbestrittenes, über Parteigrenzen anerkanntes Fachwissen. Krumschnabel dürfte auch zumindest im Tiroler Unterland – und dabei vor allem im Raum Kufstein – nicht zuletzt aufgrund ihres Mannes, mit dem sie laut eigenen Angaben ein “enges Team” bildet, über eine gewisse Anziehungskraft verfügen. Zumal der Kufsteiner Bürgermeister auch symbolisch auf dem letzten Platz der “Family”-Liste kandidiert.
Andrea Krumschnabel: Lebenslauf und politischer Werdegang
Die Mutter dreier Kinder, zweifache Großmutter und Buchautorin war unter anderem von 2000 bis 2013 selbstständige Mediatorin und im selben Zeitraum als selbstständige Erziehungsberaterin aktiv. Des Weiteren übernahm sie von 2003 bis 2013 die Lehrgangsleitung “Mediation West”, war von 2007 bis 2013 systemischer Coach und von 2010 bis 2013 Inhaberin einer Werbeagentur. 2013 zog sie für Vorwärts Tirol in den Landtag ein, war aber weniger als ihre früheren drei LAbg.-Kollegen in die Grabenkämpfe mit der Mutterpartei verwickelt. Ein glücklicher Umstand, der ihr persönliches “Vorwärts-Malus” bei der Wahl wohl nicht so groß ausfallen lassen dürfte.