Zuletzt war Petrikovics von Richterin Marion Hohenecker befragt worden. Dabei belastete er seinen früheren Partner im “Österreich-Konsortium”, den damaligen Raiffeisen-Landesbank OÖ-Vorstand Georg Starzer. Dieser habe der Beratung durch den Lobbyisten Peter Hochegger im Bieterverfahren um die Bundeswohnungen zugestimmt und – im Zuge der Abrechnung für die Villacher Wohnbaugesellschaft ESG – auch die Hälfte von Hocheggers Millionenhonorar bezahlt – was der mitangeklagte Starzer bestreitet.
Hochegger erhielt Informationen von Grasser
Laut Anklagevorwurf hat Hochegger die entscheidenden Informationen für das Bieterverfahren der Bundeswohnbaugesellschaften (Buwog u.a.) letztlich vom damaligen Finanzminister Grasser erhalten, der dafür im Gegenzug einen Teil von Hocheggers Millionenhonorar kassiert habe. Die Anklage wirft den Beschuldigten Bestechung bzw. Amtsmissbrauch und Untreue vor. Bis auf Hochegger, der ein Teilgeständnis abgelegt hat, wird der Vorwurf von allen Angeklagten bestritten.
Verlorene Zeit soll beim Prozess eingearbeitet werden
Richterin Hohenecker hat nach drei ausgefallenen Prozesstagen und den langatmigen Vorträgen der Verteidiger von Grasser und Walter Meischberger angekündigt, nun nicht wie bisher von 9:30 bis maximal 16:30 Uhr zu verhandeln sondern noch länger. Damit soll verlorene Zeit eingearbeitet werden. Derzeit steht der Prozessfahrplan bereits bis Mitte Oktober.
Grassers Verteidiger, Manfred Ainedter und Norbert Wess, wollen sich übrigens bei den Verhandlungen abwechseln. Morgen werde Wess im Gerichtssaal sein, am Donnerstag dann wieder Ainedter, kündigte dieser gegenüber der APA an.