Pflanzenmilch ist mittlerweile nicht mehr aus den Supermarktregalen wegzudenken. Obwohl die verschiedenen Sorten gerne als gesund und nährstoffreich beworben werden, wurde ihre Zusammensetzung bisher kaum untersucht. Eine aktuelle Studie der kanadischen McGill University verglich die vier am häufigsten konsumierten Milchgetränke aus pflanzlichen Quellen mit den Nährstoffen aus Kuhmilch. Untersucht wurde jeweils die ungesüßte Version von Mandelmilch, Sojamilch, Reismilch und Kokosmilch.

Die Ergebnisse

• Sojamilch

Sojamilch gilt bereits seit vier Jahrzehnten als mögliche Alternative zu Kuhmilch. Sie ist proteinreich und die einzige pflanzliche Variante, die einen annähernd hohen Eiweißgehalt aufweist wie Kuhmilch. 100ml Sojamilch enthalten 2,4g Eiweiß, bei Kuhmilch sind es 3,3g. Darüber hinaus enthält Sojamilch Phytonährstoffe, die auch als Isoflavone bekannt sind und Krebs vorbeugen sollen. Allerdings enthält Sojamilch sogenannte Anti-Nährstoffe, das heißt Substanzen, welche die Nährstoffaufnahme und - verdauung verringern. Nicht jeder mag zudem den charakteristischen „Bohnengeschmack“ der Milch.

• Reismilch

Die Kalorien einer Portion Reismilch entsprechen ungefähr jenen einer Portion Kuhmilch. Sie ist wie alle Pflanzenmilchsorten laktosefrei und kann eine Alternative für Menschen mit Allergien gegen Sojabohnen und Mandeln sein. Reismilch ist von Natur aus reich an Zucker, aber sehr nährstoffarm, weshalb ähnlich wie bei Getreidemilch meist Kalzium und/oder Vitamine zugesetzt werden. Der Eiweißgehalt liegt nur bei einem Zehntel von Kuhmilch. Reismilch sollte daher nur in Zusammenhang mit einer ausgewogenen Ernährung konsumiert werden. Abgeraten wird von einer alleinigen Gabe als Ersatz für Kuhmilch bei Säuglingen.

• Kokosmilch

Kokosmilch ist wegen ihres Geschmacks beliebt. Sie hat außerdem wenig Kalorien, aber auch keine Proteine. Kokosmilch ist vor allem in Asien und Südamerika weit verbreitet. Ihr Konsum kann helfen, das schlechte Cholesterin, das mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung steht, zu reduzieren. Die enthaltenen Nährwerte werden reduziert, wenn die Kokosmilch länger als zwei Monate gelagert wird.

• Mandelmilch

Mandeln haben einen hohen Gehalt an einfachen ungesättigten Fettsäuren, die als hilfreich beim Abnehmen gesehen werden. Als alleiniger Ersatz für Kuhmilch ist Mandelmilch laut aktueller Studie nicht geeignet, da ihr essentielle Nährstoffe fehlen. Auch Mandelmilch trägt zur Reduktion des schlechten Cholesterins bei.

Sojamilch als Gewinner

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Sojamilch im Vergleich zu Reis-, Kokos- und Mandelmilch die beste Alternative zu Kuhmilch ist. Anders als die anderen drei ist sie proteinreich. Allgemein ist der Kalzium- und auch der Eiweißgehalt von Milchersatzprodukten aber in der Regel – falls sie nicht angereichert wurden – deutlich geringer. Wer auf Kuhmilch verzichtet, sollte alternative Kalziumquellen bewusst einbauen. Lebensmittelrechtlich darf übrigens nur Kuhmilch als Milch bezeichnet werden, stammt sie von anderen Tieren, muss dies dabeistehen (z.B. Schafmilch). Pflanzliche Produkte heißen deshalb oft "Sojadrink" oder "Mandelgetränk".