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Bye-bye, Mr. President. Warum Obama fehlt

27-01-2018, 06:00

WER FÜRCHTET SICH VOR SPIDERMAN?
Hände hoch, Mr. President! Der Sohn eines Mitarbeiters des Präsidenten, darf sich schon einmal einen Spaß mit Papas Chef erlauben  (2012). GHETTOFAUST.
Der lässige Lieblingsgruß des Präsidenten, der auf Sportplätzen oder in Firmen üblich ist. Ein „Fist bump“ für den Putzmann auf dem Weg zur Illuminierung des offiziellen White-House-Weihnachtsbaums (2009). DIE WELT HAT PAUSE.
Im schäbigen Lastenaufzug auf dem Weg zum Inaugurationsball – ein Paar ist ineinander versunken. Damit Michelle nicht friert, hat Barack Obama sein Sakko über ihre Schultern gelegt (2009). KONZENTRIERT.
Die Videokonferenz im Situation Room des Weißen Hauses, dem Raum für den  Krisenstab, beginnt gleich. Davor bereitet sich Obama im Oval Office vor (2016). KLEINER PRINZ.
Papa William sieht zu, als das First Couple Prinz George im Kensington Palast in London die Hand schüttelt. Der Kleine ist bereits bettfertig (2016). ELLA, DER ELEFANT.
Halloween im Weißen Haus. Für Ella Rhodes, das Mädchen im Elefantenkostüm und Tochter seines Sicherheitsberaters, geht der Präsident zu Boden (2015). DIE BEFREIUNG.
Weg mit dem Mascherl. Es ist zwei Uhr früh, der  Inaugurationsball ist vorbei.  Mit dem Lift geht es in die Privaträume des Weißen Hauses (2009). GANZ OHR.
Beim Bombenattentat auf eine Baptistenkirche 1963  starben  vier junge Mädchen. BeI einer Gedenkveranstaltung im Oval Office  hört Obama  genau hin (2013).

Der eine lässt seine Frau einfach neben dem Auto stehen, während er zur Angelobung eilt. Der andere legt seiner Frau sein Sakko um die Schultern und  blickt innig in ihre Augen, ohne sich von der Anwesenheit vieler Sicherheitsleute ablenken zu lassen. Der eine rempelt Regierungschefs beiseite, um selbst in der ersten Reihe zu stehen, lässt – wrrrrruuuuum – den Motor eines Super-Lkw aufheulen und ballt die Faust, der andere begrüßt einen Putzmann im Weißen Haus lässig  per „Fist  bump“ und feuert das Basketballteam seiner Tochter an. Donald Trump oder Barack Obama. Der Vergleich macht sicher.
Kaum jemand war Barack Obama während seiner Amtszeit von 2009 bis 2017 näher als White-House-Fotograf Pete Souza. „Mit ihm habe ich mehr Zeit verbracht als mit jedem anderen, abgesehen von meiner Familie“, sagt Obama über seinen „ständigen Begleiter“.  Er  lobt Souza über den grünen Klee: „Was ihn zu einem so außerordentlichen Fotografen macht, ist seine Fähigkeit, die Stimmung, die Atmosphäre und die Bedeutung eines Moments einzufangen.“ Vor allem die Bilder, die nicht den „offiziellen“ Präsidenten zeigen, verraten viel über den Menschen Barack Obama. Wenn er nach einem Schneesturm mit seinen Töchtern im Garten des Weißen Hauses im Schnee tollt oder mit dem als Spiderman verkleideten Söhnchen eines Mitarbeiters in seinem Büro blödelt.   Souza fotografiert übrigens niemals Donald Trump. Stattdessen postet er auf Instagram nach fragwürdigen Ansagen Trumps Bilder davon, wie  Obama sich in ähnlichen Situationen verhielt.
Ein Jahr ist es nun her, dass Barack Obama von Donald Trump abgelöst wurde. Bis 4. März sind die Bilder Pete Souzas in einer Ausstellung im Berliner Museum The Kennedys zu sehen. Und sie erscheinen in dem Buch „Obama: An Intimate Portrait“ auf Deutsch im März unter dem Titel „Bilder einer Ära“.

Obama: An Intimate Portrait by Pete Souza is publi…
Foto: /Obama: An Intimate Portrait by Pete Souza is published by Allen Lane

Die Ausstellung:

Obama: An Intimate Portrait.
The Presidency in Photographs by Pete Souza, Ausstellung bis 4. 3. im Museum The Kennedys, Berlin.


Das Buch:

„Bilder einer Ära“, Prestel, 43,20 €

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