
Der türkische Europaminister Ömer Celik hat Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) beschuldigt, "ein Symbol einer flüchtlingsfeindlichen und rassistischen Politik" zu sein. Zugleich warf Celik in einer Reihe von scharfen Mitteilungen im Onlinedienst Twitter dem deutschen Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) vor, wie ein "Rassist" und "Rechtsextremer" und damit wie Kurz zu reden.
Am Wochenende hatte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan Gabriel mit den Worten angegriffen: "Wer bist du denn, um den türkischen Präsidenten anzusprechen? Erkenne deine Grenzen".
Hintergrund war die Kritik Gabriels an Erdogans Wahlempfehlung an die in Deutschland lebenden Türken, am 24. September nicht für CDU, SPD oder Grüne zu stimmen, was man in Deutschland wiederum "" fand.
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Am Sonntag schalteten hatten sich auch Bundeskanzler Christian Kern und Außenminister Sebastian Kurz in den Konflikt eingeschaltet.
Es sei "schon inakzeptabel, dass Erdogan in der Türkei Menschenrechtsaktivisten und Journalisten verfolgt. Das jetzt auch im europäischen Ausland zu versuchen, ist ein neuerlicher Tiefpunkt in den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei", verurteilte Kern die durch die Türkei betriebene Verhaftung eines türkischstämmigen Schriftstellers aus Köln in Spanien. Er ist inzwischen wieder entlassen.
Auch Kurz kritisierte die Einmischung Erdogans in den deutschen Wahlkampf und in die inneren Angelegenheiten von EU-Ländern und baute schon einmal vor: Sollten Erdogan oder seine Minister bei der Nationalratswahl in Österreich im Oktober Ähnliches planen, "so möchte ich schon jetzt festhalten, dass wir diese Einmischung keinesfalls akzeptieren würden", sagte Kurz zurErdogan versuche, die "türkeistämmigen Communities" zu instrumentalisieren, insbesondere in Deutschland und Österreich. Er polarisiere und trage Konflikte aus der Türkei in die EU hinein.
