
Wer sein ganzes Leben als Single verbringt, hat ein deutliches höheres Risiko für eine Demenzerkrankung wie Alzheimer als Menschen, die in eiiner fixen Beziehung leben. Das geht es jetzt aus einer Studie hervor, die im Fachmagazin veröffentlicht wurde.
Die Forscher analysierten die Daten von 15 Studien mit insgesamt 800.0000 Teilnehmern aus Europa, Nord- und Südamerika sowie aus Asien, die bis Ende 2016 veröffentlicht wurden.
Über alle Studien hinweg für das Alzheimer-Risiko für Singles gegenüber Verheirateten um 42 Prozent erhöht. Bei den jüngsten Studien, an denen nur Menschen teilnahmen, diei nach 1927 geboren waren, betrugt das erhöhte Risiko für Singles nur mehr 24 Prozent. Bei Verwitweten war das Alzheimer-Risiko um 20 Prozent erhöht.
Wobei "verheiratet" in dem Fall heißt: Fixe Partnerschaft. Viele Studien unterscheiden nicht zwischen der genauen rechtlichen Form einer Beziehung und führen alle Menschen in Partnerschaft unter der Rubrik "Verheiratet".
"Wir glauben nicht, dass es die Ehe an sich oder das Tragen eines Eheringes ist, das zur Reduktion des Alzheimer-Risikos führt", sagt deshalb auch Andrew Sommerlad vom University College London, Hauptautor der Studie. "Unsere Forschung zeigt, dass der mögliche Schutzeffekt mit Lebensstilfaktoren zusammenhängt, die mit einer Ehe einhergehen. Etwa ein generell gesünderer Lebensstil und mehr soziale Aktivitäten als Folge des Lebens mit einem Partner."
Eine fixe Beziehung könnte generell dazu führen, dass man mehr Bewegung macht, sich gesünder ernährt, weniger raucht und weniger Alkohol trinkt - alles Schutzfaktoren vor einer Demenz.
Das höhere Alzheimer-Risiko von Singles sei vom Ausmaß her vergleichbar mit anderen Risikofaktoren wie Diabetes oder hoher Blutdruck.
Dass das Alzheimer-Risiko von Singles, die nach den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts geboren wurden, geringer wird, könnte damit zusammenhängen, dass diese Lebensform mehr und mehr verbreitet ist und zur sozialen Norm wird, so Studienautor Sommerlad. Dadurch aber würden sich auch die Lebensstilunterschiede zwischen Singles und Verheirateten verringern. Deshalb betonen Wissenschafter in Reaktion auf die Studie auch, dass eine fixe Partnerschaft "nicht der einzige Weg ist, wie man seine sozialen Aktivitäten erhöhen kann."
