"Die Show wird keinesfalls darunter leiden", so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit Blick auf den von mehreren Sendern angekündigten Boykott des in Wien am Freitag gegenüber Ö1.

"Die Show wird keinesfalls darunter leiden", so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann mit Blick auf den von mehreren Sendern angekündigten Boykott des in Wien am Freitag gegenüber Ö1.
Nach der Zustimmung der EBU-Mitgliedssender zu einer Regeländerung, die die Unparteilichkeit des Bewerbs sichern soll, dürfen alle Mitgliedsländer an dem Musikwettbewerb teilnehmen, die die Kriterien erfüllen und das wünschen. Man habe am Donnerstag über zwei Stunden lang darüber diskutiert und letztlich eine basisdemokratische Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung gegen die Teilnahme des israelischen Senders KAN hätte er als Demokrat natürlich auch akzeptiert, sagte Weißmann.
Wer letztlich teilnehmen werde oder nicht, wird man am 10. Dezember sehen. Bis dahin wolle er weiter Gespräche führen und eventuell noch jemanden davon überzeugen, doch teilzunehmen, sagte der ORF-Chef. Am härtesten trifft die European Broadcasting Union (EBU) bzw. den ESC wohl der Boykott Spaniens. Es zählt zu den fünf großen Geldgeberländern des ESC ("Big Five"). Außerdem gehören die spanischen Zuschauer bisher zu den leidenschaftlichsten Fans des Wettbewerbs.
Insgesamt wäre es eine "gewisse finanzielle Belastung", wenn mehrere Sender nicht teilnehmen würden. Aber damit habe man gerechnet und es entsprechend im Budget berücksichtigt. "Wir sind gut budgetiert", sagte Weißmann. Laut der EBU habe die endgültige Anzahl der teilnehmenden Sender keinen Einfluss auf das geplante Produktionsbudget und den finanziellen Beitrag der EBU an den ORF. Der Beitrag der EBU zu dem Event wurde bisher nicht kommuniziert. Der spanische Sender RTVE hat nach jüngsten offiziellen Zahlen 2024 aber knapp 335.000 Euro für die Übertragungs- und Teilnahmerechte gezahlt.
Die EBU geht in einem Statement von rund 35 teilnehmenden Sendern aus. Die endgültige Teilnehmerliste will die EBU noch vor Weihnachten veröffentlichen. Die Zahl der Teilnehmerländer variiert beim ESC jedes Jahr. Doch in jedem Fall wirkt das ESC-Motto "United by Music" (Geeint durch Musik) angesichts der durch den Gazakrieg ausgelösten Debatte etwas blass. Weißmann betonte jedoch wiederholt, dass TV-Anstalten und nicht Regierungen am Wettbewerb teilnehmen.
(APA/Red)
