Deutschlands Kulturstaatsminister Wolfram Weimer wäre kein Befürworter eines Ausschlusses Israels vom Eurovision Song Contest 2026 in Wien.
Weimer (parteilos) hat die europäischen Fernsehsender vor einem Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) in Wien 2026 gewarnt. "Wenn Europas Sender beginnen, Künstler nach ihrer Herkunft auszusortieren, verlieren wir mehr als nur einen Wettbewerb, wir verlieren die Idee, auf der Europa gegründet wurde", so Weimer gegenüber der AFP. Die Europäische Rundfunkunion (EBU) will im Dezember über die künftige Teilnahme Israels abstimmen.
Die Abstimmung war ursprünglich im November geplant, wurde angesichts der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas jedoch verschoben. Das Vorgehen Israels im Gazastreifen nach dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 hatte in vielen Ländern eine Debatte über eine israelische Teilnahme am ausgelöst. Mehrere Länder, darunter Spanien, Irland und die Niederlande, drohten mit einem Boykott des ESC, sollte Israel auch im kommenden Jahr beim Wettbewerb starten.
Andere Länder, darunter nicht zuletzt ORF-Generaldirektor Roland Weißmann als Veranstalter und ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker, sprachen sich allerdings gegen einen Ausschluss Israels aus. Diese Haltung bekräftigte nun Weimer. "Der Eurovision Song Contest wurde geschaffen, um Europa nach dem Krieg durch Musik zu verbinden - wer heute Israel ausschließt, zerstört dieses Versprechen."
Nach dem Sieg von Österreichs Kandidat JJ mit "Wasted Love" in Basel im Mai wird der ESC kommendes Jahr in der Wiener Stadthalle ausgerichtet. Das Finale am 16. Mai wird die 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs sein.