Rapid Wien muss am Mittwoch für den Einzug ins Viertelfinale des Fußball-ÖFB-Cups Zweitliga-Spitzenreiter St. Pölten aus dem Weg räumen. Die Hütteldorfer erwartet auswärts ein volles Haus.
Mit Sturm Graz, Rapid und dem WAC sind am Mittwoch drei der Top-Vier-Teams der Fußball-Bundesliga im ÖFB-Cup gefordert - von durchaus unangenehmen Kontrahenten. Sturm will nach zwei Pflichtspielniederlagen en suite beim Zweitliga-Zweiten Admira (18.00 Uhr) aus dem Mini-Tief tauchen, Rapid seinen zarten Aufwärtstrend bei 2.-Liga-Leader St. Pölten (20.30/beide live ORF 1) prolongieren. Der WAC tritt in Amstetten an, zudem gastiert Ried bei Schwarz-Weiß Bregenz (beide 19.00).
Nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen en suite arbeitete Rapid mit dem jüngsten 2:0-Sieg in Ried erfolgreich am grün-weißen Nervenkostüm. "Extrem wichtig. Ein erster Schritt in die richtige Richtung", atmete Kapitän Matthias Seidl stellvertretend für die gesamte Mannschaft auf. "Wir können Mut und Selbstvertrauen mitnehmen, und das wollen wir am Mittwoch wieder zeigen", meinte der 24-Jährige vor dem Duell in der NV Arena, die mit 8.000 Zuschauern erstmals seit vielen Jahren wieder ausverkauft ist. Dort wartet St. Pölten mit breiter Brust - trotz der 1:3-Schlappe am vergangenen Freitag bei Liefering. In den 10 Saisonpartien davor hatte man bei 1 Remis 9 Siege gefeiert.
Rapid-Coach Peter Stöger freute sich über "ein bisschen Ruhe", wie schon in Ried könnte im Tor neuerlich Paul Gartler für Niklas Hedl figurieren. "Man muss ihm einmal den Druck nehmen", begründete Stöger den Wechsel. Einer, der wider Erwarten dabei sein wird, ist Thomas Sageder. Plangemäß hätte der Co-Trainer als Teil des Betreuerstabs mit Österreichs U17 bei der WM in Katar weilen sollen, er habe sich angesichts der fordernden Situation bei Rapid aber umentschieden. "Es zeigt, wie wichtig ihm die Entwicklung mit dem Verein ist", erklärte Stöger.
Für das von den englischen Wochen etwas mitgenommene Sturm Graz wird der Auftritt bei der Admira nach den Niederlagen gegen Celtic Glasgow und den WAC zur Bewährungsprobe. Drei Pflichtspielniederlagen in Folge hat man zuletzt im Oktober 2021, damals vier en suite, kassiert. Damit es dazu gar nicht kommt, hofft Trainer Jürgen Säumel auf eine Energieleistung wie in der zweiten Hälfte des 1:3 gegen den WAC. Einmal mehr wird sich Säumel Gedanken über personelle Wechsel machen, Rotation lautet das Gebot der Stunde. "Jeder wird seine Chance bekommen", betonte Säumel.
Der WAC reist mit breiter Brust nach Amstetten. Der Erfolg bei Sturm war zugleich der erste unter Neo-Coach Peter Pacult, in dieser Tonart soll es in Amstetten weitergehen. Vor dem Duell mit den Niederösterreichern ist der WAC aber gewarnt. Der aktuelle Zweitliga-Vierte legte bisher eine solide Saison hin, in der man in elf Partien zwar nur vier Siege feierte, aber auch nur eine Niederlage hinnehmen musste.
Mit der Favoritenrolle ist Bundesliga-Aufsteiger Ried in der laufenden Saison nur selten konfrontiert. In Bregenz führt für die Oberösterreicher aber kein Weg daran vorbei, die Vorarlberger sind Zweitligaschlusslicht und kamen bisher über fünf Remis nicht hinaus. Eine gute Gelegenheit für den zweifachen Bewerbssieger (1998, 2011) aus dem Innviertel, seinen Ruf als Cupspezialist unter Beweis zu stellen.