Die umstrittene Punkteteilung in der Fußball-Bundesliga wird ab der nächsten Saison zumindest vorerst ausgesetzt. Es gibt zudem Anpassungen beim Österreicher-Topf sowie beim Schlüssel zur Verteilung der TV-Gelder.
Laut Angaben der Fußball-Bundesliga stimmten alle zwölf Vereine einstimmig dafür, die Punkteteilung ab der Saison 2026/27 auszusetzen. Die Einteilung in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe mit jeweils sechs Teams bleibt jedoch auch in den kommenden Spielzeiten bestehen.
Die Punktehalbierung brachte mit ihrer Einführung zur Saison 2018/19 zwar mehr Spannung, aber auch eine gewisse Ungerechtigkeit mit sich. In regelmäßigen Abständen sprachen sich etwa Ligacoaches für ihre Abschaffung aus. Der Tenor: Die Teilung entwerte die sportlichen Leistungen vor der Halbierung.
Beschlossen wurde zudem eine Änderung im Umgang mit dem Österreicher-Topf, aus dem Einsatzminuten von im ÖFB-Nationalteam spielberechtigten Akteuren finanziell belohnt werden. Hier greift ab 2026/27 eine Altersgrenze. So werden für die Aufteilung die Spielminuten heimischer U22-Spieler dreifach gezählt, jene von U24-Spielern doppelt und jene von U26-Spielern einfach. Spielminuten von älteren Spielern werden finanziell nicht mehr berücksichtigt.
Es hatte zuletzt Bedenken gegeben, ob etwa der 2004/05 in der Bundesliga eingeführte Österreicher-Topf in der aktuellen Ausgestaltung noch seine Wirkung entfalte. Der Topf war zuletzt mit rund sechs Mio. Euro jährlich dotiert. Sturm Graz, Red Bull Salzburg, Rapid und der LASK verzichteten auf eine Teilnahme. Um zu partizipieren, müssen durchgängig zumindest zwölf Österreicher auf dem Spielbericht aufscheinen (bei mehr als sieben eingetragenen Ersatzspielern 13).
Hinsichtlich der Verteilung der Erlöse aus dem Verkauf der Medienrechte wird an einem Säulenmodell festgehalten, teilte die Liga mit. Ab der kommenden Saison werden diese nach folgendem Schlüssel aufgeteilt: Sockelbetrag: 50 Prozent; sportliche Leistung (erspielte Punkte): 30 Prozent; Stadionzuschauer: 10 Prozent; Österreicher-Topf: 10 Prozent.
Im September hatten sich die Liga und der Pay-TV-Sender Sky auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit bis einschließlich der Saison 2029/30 geeinigt. Bisher lukrierte man nach APA-Informationen pro Jahr rund 42 Millionen Euro, nun dürften es nur noch insgesamt 34 Mio. sein - 28 kommen von Sky, der Rest von weiteren Partnern wie dem ORF und Sportradar.