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Zwei Minuten zu spät: Minister wollte zurücktreten

2-02-2018, 10:43

Wenn man ein paar Minuten zu spät in die Arbeit kommt, reicht eine kurze Entschuldigung zumeist auch. Anders gestaltet sich die Situation für einen britischen Lord, immerhin sind die Briten gemeinhin für ihr gutes Benehmen und ihre Höflichkeit bekannt. Als Lord Michael Bates, Staatssekretär im britischen Entwicklungshilfeministerium, am Mittwoch zwei Minuten zu spät zur Fragestunde erschien, war ihm das so peinlich, dass er kurzerhand seinen Rücktritt anbot. An der "Dispatch Box", wo man im britischen Parlament Rede und Antwort steht, hielt er eine emotionale Rede über seine Verfehlung.

Er zeigte sich beschämt darüber, dass er durch seine Verspätung Baronesse Lister of Burtersett eine Antwort schuldig geblieben ist. Er habe sich in den fünf Jahren, in denen er die Fragen der Lords im Namen der britischen Regierung beantwortet, stets darum bemüht, "höchstmöglichen Maßstäben von Höflichkeit und Respekt" zu genügen. Er sei zutiefst beschämt darüber, nicht an seinem Platz gewesen zu sein und reiche daher seinen Rücktritt ein.

Rücktritt zurückgewiesen

Die Mitglieder des Oberhauses wollten ihn davon durch Rufe abhalten, aber Lord Bates blieb bei seiner Entscheidung. Umstimmen konnte ihn schließlich die Premierministerin Theresa May, die von dem Vorfall ein paar Stunden später erfuhr und sich auf einem Staatsbesuch in China befand. Ein Sprecher von Downing Street verkündete am Abend, dass der Rücktritt zurückgewiesen wurde, weil er für unnötig befunden wurde.

Grund für die Verspätung von Lord Bates war die außerplanmäßige Abhaltung ihres Tagesgebetes am Morgen, weswegen die Mittagsdebatte früher als sonst begann.

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