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BBC: Männliche Journalisten verzichten auf Gehalt

26-01-2018, 10:21

Die öffentlich-rechtliche BBC als frauenfeindliches Unternehmen? Als Carrie Gracie Anfang des Jahres öffentlich diesen Vorwurf erhob, war der Wirbel groß. Nach 30 Jahren im Konzern, für den sie zuletzt als Redaktionsleiterin in China tätig war, gab Gracie ihre leitende Position bei der Rundfunkanstalt auf. In einem offenen Brief prangerte sie die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen im Unternehmen an. Gracie attestierte der BBC eine Vertrauenskrise und richtete sich direkt an das zahlende Publikum, das ein "Recht darauf hätte, zu wissen", dass die BBC das "Gleichberechtigungsgesetz breche" ().

Gracies Kritik löste eine Welle der Reaktionen aus. Kolleginnen und Kollegen stellten sich in öffentlichen Statements via Twitter hinter sie. Unter dem Hashtag #IStandWithCarrie zeigten sich auch Bürgerinnen und Bürger sowie bekannte Namen solidarisch.

Solidarischer Gehaltsverzicht

Nun lassen männliche Mitarbeiter der BBC den Worten Taten folgen. Wie die , verzichten insgesamt fünf männliche Moderatoren auf Teile ihres Gehalts. Jeremy Vine, John Humphrys, Huw Edwards, Jon Sopel und Nicky Campbell hätten allesamt zugestimmt, künftig weniger zu verdienen. Im Sinne der vollständigen Transparenz veröffentlichte man auch die Gehälter der Männer. Jeremy Vine, Moderator bei Radio 2, verdiente 2016/2017 zwischen 700.000 und 749.000 Pfund. John Humphrys, Moderator bei der News-Show "Today", zwischen 600.000 und 649.000 Pfund. Nicky Campbell, Moderator beim Frühstücksfernsehen, zwischen 400.00 und 449.000 Pfund. Huw Edwards, "BBC News"-Moderator, zwischen 550.000 und 599.000 Pfund. Und John Sope, Journalist in der Nordamerika-Redaktion, zwischen 200.000 und 249.000 Pfund.

Foto: AP/Lefteris Pitarakis Wie stark die Gehälter reduziert würden, sei derzeit noch nicht bekannt. Man habe jedoch aufgrund der neuen Entwicklungen rund um Carrie Gracie eine unabhängige Untersuchung angeordnet, die die Gehälter innerhalb der BBC prüft. Die Ergebnisse werden kommende Woche erwartet. Tony Hall, Generaldirektor der BBC, kündigte außerdem an, dass man die Lohnschere bis 2020 gänzlich schließen wolle.

Gracie wird unterdessen in Kürze in den BBC-Newsroom in London zurückkehren und dort für ihre Arbeit "gleichberechtigt bezahlt" werden, wie sie mitteilen ließ.

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