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Literaturnobel­preis 2017 geht an Ishiguro

5-10-2017, 13:00

Der Literaturnobelpreis 2017 geht an Kazuo Ishiguro. Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag bekannt. Ishiguro ist u.a. mit seinem verfilmten Roman „Was vom Tage übrig blieb“ weltbekannt geworden.

Biografie

Bereits sein Romandebüt „Damals in Nagasaki“ (1982, dt.: 1984) machte Ishiguro auf einen Schlag berühmt. Es spielt in Ishiguros Heimatstadt, doch er verließ Japan mit seinen Eltern bereits als kleiner Bub und wuchs südlich von London auf. Erst als Mittdreißiger 1989 kehrte er für einen Besuch zurück.

Nach der Schule hatte Ishiguro eigentlich eine ganz andere Karriere im Sinn: In Londoner Pubs trat er als Gitarrist, Sänger und Pianist auf. Er arbeitete ein Jahr lang im Tross der „Queen Mum“, der Mutter von Königin Elizabeth II., reiste durch die USA und Kanada und fand schließlich einen Job als Sozialarbeiter in Schottland. Erst seit 1983 widmet er sich voll und ganz dem Schreiben.

Und das äußerst erfolgreich: Für „Was vom Tage übrig blieb“, sein wohl berühmtestes Buch über einen alternden Butler, bekam der Schriftsteller 1989 den Booker-Preis. Die Horrorvision „Alles, was wir geben mussten“ über als Organspender herangezogene Klone wurde unter anderem mit Keira Knightley und Sally Hawkins verfilmt. Ishiguros Werke wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt und verkauften sich nach Verlagsangaben millionenfach.

Das fortschreitende Alter tue seiner Arbeit nicht unbedingt gut, sagte er in Cheltenham - denn die Reise ins Erwachsenenleben sei eine wichtige Seite des Schreibens von Romanen. Es sei deshalb wichtig für Schreiber, nah an ihrer Kindheit zu bleiben. „Indem man sich davon wegbewegt, verliert man vielleicht etwas.“

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