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Criminal Squad – Trailer und Kritik zum Film

1-01-1970, 00:00

Als “weltweite Hauptstadt des Bankraubs” wird Los Angeles in “Criminal Squad” vorgestellt, alle 48 Minuten werde dort statistisch gesehen eine Bank ausgeraubt (das war Anfang der 1990er-Jahren teils der Fall, 2016 gab es laut FBI in ganz Kalifornien aber nur etwa 460 Fälle von Bankraub).

Entsprechend schwer bewaffnet geht eine Gruppe ehemaliger Elitesoldaten ans Werk, als sie sich in die US-Zentralbank einschleusen und mit 30 Millionen Dollar in unmarkierten Scheinen davon spazieren will. In Ray Merriman (Pablo Schreiber) findet die Truppe Schwerkrimineller ihren passenden Rudelführer.

Criminal Squad – Die Handlung

Aber ein Bösewicht ist nur dann wirklich böse, wenn er Katz’ und Maus mit einem “good guy” spielen kann. Und weil der Polizist “Big Nick” O’Brien (Gerard Butler) nicht nur heftig trinkt und Prostituierte besucht, sondern eine ganze Bande an kriminellen Ermittlern anführt, ist der Showdown zwischen den Alpha-Tieren so gut wie vorprogrammiert. “Am Set waren zehn Alpha-Männer”, erzählte Butler auch der Deutschen Presse-Agentur im Interview über den fast ausschließlich männlich besetzten Film. “Big Nick” beschrieb er dabei als den “T-Rex”, den “Silberrücken” unter den harten Kerlen.

Frauen dienen im Film eher als hübsches Beiwerk: Sie sitzen stumm am Tisch, strippen, verkaufen sich für Sex oder bleiben mit den Kindern zu Hause, während die Burschen Verbrechen begehen oder Verbrecher jagen. “Es ist ein sehr Testosteron-geladenes Set, eine wirkliche Typen-Show”, sagte Schreiber, “ein bisschen wie Kinder, die mit ihren Spielzeugen spielen.” Dafür ließ Regisseur Christian Gudecast die Schauspieler Bootcamps durchlaufen, in denen beide Gruppen – also die Verbrecher und die kriminellen Polizisten – auch getrennt trainierten.

Criminal Squad – Die Kritik

“Criminal Squad”, der im Original “Den of Thieves” (Räuberhöhle) heißt und für den deutschsprachigen Markt etwas schief umgetauft wurde, lässt den Zuschauern die Wahl: Stellt man sich hinter den Präzisionstäter Merriman, den gescheiterten Familienvater “Big Nick” oder gar den unscheinbaren Fahrer Donnie (O’Shea Jackson Jr.)? “Donnie hat es am schwersten – ich werde von den guten und den bösen Typen verprügelt”, sagt Jackson. “Das Publikum muss selbst entscheiden”, sagt er. Clever genug sind Gudecasts Drehbuch und Charaktere dafür allemal.

Ein ur-amerikanischer Film ist “Criminal Squad” schon ab den ersten Minuten. Jenseits des packenden Bankraubs und minutenlanger, sehr lauter Schusswechsel stellt er auch die Frage, wie ein Land so viele seiner Supersoldaten von einst vergessen und vernachlässigen konnte. Perspektivlos streifen diese Männer als Veteranen durchs Leben und werden kriminell, obwohl zu Hause Frau und Kinder warten. Das Verbrechen geschieht fast um des Verbrechens willen und nicht des Geldes wegen, als sei die berüchtigte Zentralbank Federal Reserve selbst eine Jagdtrophäe im Großstadtdschungel.

Wer hofft, 50 Cent hier als Schauspieler zu erleben, wird eher enttäuscht. Über zwei Stunden und 20 Minuten presst er mit zarter Stimme geschätzt nur ein Dutzend Sätze durch die Lippen. Optisch passt der Gewichte hebende Rapper, der schon echte Schießereien überlebt hat und in mehreren Filmen rund um Waffen, Geld und Drogen dabei war, trotzdem bestens ins Bild – und hinterlässt offenbar Eindruck. Auf die Frage eines Mannes, welcher Film denn gerade in diesem einen New Yorker Kinosaal gezeigt wurde, antwortet ein Sicherheitsbeamte in der Lobby anschließend dann auch: “Der mit 50 Cent.”

>> Alle Filmstartzeiten zu “Criminal Squad”

(APA)

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