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Wunder – Trailer und Kritik zum Film

1-01-1970, 00:00

 Nun läuft das Jugenddrama in Österreich an. Roberts spielt Isabel Pullman, die liebende, aber überbesorgte Mutter von August (Jacob Tremblay, “Raum”).

Wunder – Die Handlung

Der Bub soll nach Jahren des Unterrichts zu Hause in der fünften Klasse erstmals auf eine öffentliche Schule gehen. Wegen eines Gendefekts ist sein Gesicht entstellt, Dutzende Operationen haben dafür gesorgt, dass seine Umwelt auf den ersten Blick Angst vor ihm hat und ihn als Freak empfindet. “Wunder” erzählt die Geschichte eines Schuljahres und wie der intelligente und witzige “Auggie” darum kämpft, Freundschaften zu schließen.

Sicher, diese Handlung klingt nach Zuckerguss und in seinen schlechten Momenten grenzt der Film auch an das, was US-Amerikaner “Inspiration Porn” nennen: Menschen abseits der Norm, die heroisch der Allgemeinheit eine Wertelektion vermitteln, obwohl die Masse sich möglicherweise bereits früher hätte offener zeigen können. Andererseits braucht es schon viel Zynismus, um zu erklären, was an Auggies Haltung “Entscheide dich fürs Nettsein” (“Choose kind”, sagt er im Original) so falsch sein soll.

Wunder – Die Kritik

Zudem sind Film und Botschaft in guten Händen: Autor Stephen Chbosky hat den erfolgreichen Jugendroman von Raquel J. Palacio mit gutem Tempo und einigem Witz für die große Leinwand angepasst. Er führt auch selbst souverän Regie und besonders die Idee, Teile des Films mehrfach aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, funktioniert sehr gut. Besonders klug ausgeführt ist dabei ein Teil der Geschichte zu Auggies Schwester Via über deren Alltag in einer Familie, in der ein Kind besondere Bedürfnisse hat und das andere etwas untergeht.

Es fällt leicht, sich auszumalen, welches Kitschfest dieser Film in den Händen einer weniger kompetenten Mannschaft geworden wäre. Den Stellen, in denen sich solche Filme für Sentimentalität entschieden hätten, setzt “Wunder” entwaffnende Sprüche und differenzierte Beobachtung der Eltern zwischen Beschützenwollen und Gehenlassen entgegen. Neben Tremblay und Roberts überzeugt auch Owen Wilson (“Die Hochzeitscrasher”) in einer für ihn ungewöhnlich ruhigen Rolle als Vater.

Doch unterm Strich gelingt Chbosky die Verbindung von Ernst und Leichtigkeit nicht ganz so überzeugend wie in seinem herausragenden Indie-Vorgänger und Jugenddrama “Vielleicht lieber morgen”. Bei all dem Positiven bleibt “Wunder” mit seiner geradeheraus erzählten Storyline ein Film, der sich vor allem an ein Publikum in Auggies Fünftklässler-Alter und leicht darüber richtet – Schüler, die vor allem in den USA das Buch häufig bereits im Unterricht behandeln. Und Roberts? Klar, da ist dieses Lachen, das passt eben wunderbar in diesen Film: entwaffnend, mit Herz, wie gemacht für ein großes Publikum – und am Ende nur ein winziges bisschen zu breit.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Wunder”

(APA)

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