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Apple macht iPhone-User zu 3D-Emojis

1-01-1970, 00:00

 hat am Montag mit einer großen Keynote seine jährliche Entwicklerkonferenz WWDC gestartet – unseren Live-Ticker können Sie auf Seite 2 nachlesen. Dabei zündete der US-Konzern ein wahres Feuerwerk an Software-Neuheiten. Apple-Fans, die auf neue Hardware gewartet hatten, wurden jedoch enttäuscht. Im Vorfeld hat es sich zwar , dass es kein neues iPhone SE 2 und keine neuen MacBooks geben wird, viele hatten dennoch bis zuletzt darauf gehofft. Trotzdem sorgten Tim Cook (links) und weitere Apple-Manager für Begeisterung. Sie präsentierten nämlich Neuigkeiten zu iOS, macOS, watchOS, tvOS und zum App Store.

iOS 12 trumpft mit „Memojis“ auf

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Für die Apple-Nutzer war natürlich der erste offizielle Ausblick auf iOS 12 am spannendsten. Das neue iPhone- und iPad-Betriebssystem wird im Herbst veröffentlicht und bietet zahlreiche Neuerungen. Größte Überraschung waren dabei personalisierte Emojis. Nachdem Samsung bei Apple die Animojis abgekupfert hat, schlägt der iPhone-Konzern nun zurück. Apple bringt die sogenannten Memojis. Damit kann sich der Nutzer in ein virtuelles Emoji verwandeln - genau wie bei Samsungs . Ein Foto oder Video wird in Echtzeit zum persönlichen Avatar umgewandelt. Die personalisierten Emojis sind umfangreich anpassbar (Frisur, Kleidung, Hautfarbe, Gesichtsform, etc.) und können an Freunde geschickt, auf sozialen Medien geteilt oder sogar bei Face Time im Videochat verwendet werden. Besonders cool: Von den Memojis gibt es natürlich auch Sticker-Alben.

Neben den Memojis spielt bei iOS 12 auch Augmented Reality (AR) eine große Rolle. Apple arbeitet dabei mit Adobe und Pixar zusammen. Die Funktionen sollen derart einfach funktionieren, damit sie tatsächlich in den Alltag der Nutzer einziehen. Das neue AR-Format "USDZ" und der ARKit 2 sollen es Entwicklern extrem einfach machen, Augmented Reality Apps zu programmieren. Die neuen AR-Anwendungen können von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden. Das bietet sich vor allem für Spiele (wenn man gegeneinander in der erweiterten Realität zockt), aber auch in Schulen für Lehrinhalte an.

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Lego hat eine besonders coole AR-Anwendung entwickelt. Diese ermöglicht nicht nur coole 3D-Spiele, die Anwendung kann sogar echte Legosteine erkennen und in das virtuelle Spiel einbinden. In der Lego-App kann man beispielsweise mit einem virtuellen Feuerwehrauto einen virtuellen Brand in einem echten Lego-Haus löschen. Auch der Einsatz eines virtuellen Hubschraubers ist möglich, mit dem man Legomännchen aus den Flammen retten kann.

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Weitere iOS-12-Neuerungen betreffen u.a. die Foto-App und Apple CarPlay. Bei Photos gibt es eine bessere Suchfunktion inklusive Suchvorschlägen. Zudem erkennt die App nun Motive auf Bildern und katalogisiert sie automatisch. Dank einer neuen Sharing-Funktion wird auch das Teilen eigener Fotos einfacher. Das funktioniert nun via iMessage - und zwar Ende-zu-Ende verschlüsselt. Bei der Software für Fahrzeuge liegt der Fokus bei so wenig Ablenkung wie möglich. Künftig dürfen viele weitere Apps von Drittanbietern auf CarPlay zugreifen. So kommt endlich auch die Navigationsfunktion von Google Maps über das iPhone ins Auto.

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„Digital Wellness“ kennen wir bereits vom kommenden Android 9 "P". Auch Apple baut seine Nicht-stören-Funktion aus. So soll man sich mehr Auszeit vom Smartphone gönnen können. Es wird zum Beispiel das gesamte iPhone-Interface gesperrt, wenn man ins Bett geht. Eltern können künftig die Benutzungszeit der iPhones und iPads ihrer Kinder einschränken. Das funktioniert auch bei einzelnen Apps. Hier kann der Zugang sogar komplett gesperrt werden. Auch ein maximales Zeitlimit pro Tag ist einstellbar.

Siri

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Zuletzt ist Apple gegenüber dem Google Assistent und Amazons Alexa deutlich in Rückstand geraten. Das soll sich nun ändern. Siri wurde für iOS 12 ordentlich aufgerüstet. So liefert die Assistentin in Zukunft proaktive Vorschläge. Zudem wird sie besser in Apps integriert. Das erleichtert deren Steuerung per Sprachbefehl. Siri schlägt dem User nun auch Shortcuts vor. Zudem lernt sie von Anfragen. Wenn der Nutzer etwa regelmäßig um die gleiche Uhrzeit Kaffee bestellt, wird die passende App bereits vorab geöffnet. Zudem kann man Apps mit diversen Befehlen versehen. Diese werden von Siri dann beim Öffnen automatisch ausgeführt. Bei einer Reise-App wird beispielsweise das Lieblingshotel bereits vor der Suche automatisch angegeben. Die Shortcuts kann man mit iPhone und iPad erstellen. Praktisch: man kann sie aber auch am HomePod und auf der Apple Watch nutzen. Dort können die Befehle automatisch ausgelöst werden.

Face Time

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Die Videoanruffunktion wurde ebenfalls massiv verbessert. Wichtigste Neuerung: FaceTime bekommt endlich einen Gruppenchat. Darauf haben die User schon lange gewartet. Die neue Funktion "Group Facetime" unterstützt bis zu 32 Personen. Sie ist Teil von iMessage - auf Skype dürften schwere Zeiten zukommen! Darüber hinaus können die Nutzer auch Animojis und Memojis in FaceTime nutzen. Das ist wirklich sehr cool. Face Time funktioniert auch am Mac und der Apple Watch.

macOS

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Die neue macOS-Version 10.14 heißt "Mojave". Das wurde im Vorfeld bereits erwartet. Ein weiteres Gerücht hat sich ebenfalls bestätigt: macOS bekommt einen Nachtmodus namens "Dark Mode". Dabei wird die gesamte Nutzeroberfläche (UI) dunkel eingefärbt. Im neuen Dark Mode ist quasi alles dunkel - also jedes Fenster und die gesamte UI. Das soll zahlreiche Vorteile bieten. Zum Beispiel bei der Bearbeitung von Fotos. Eine weitere Neuerung von "Mojave" ist der dynamische Desktop. Dabei räumt sich der Monitor künftig quasi selbst auf. So kommt selbst ins größte Chaos ein gewisses Maß an Ordnung. Bei Quick Look kann man künftig PDF mit Markups versehen. Nutzer können Dokumente also direkt am Computerbildschirm unterschreiben. Bei der neuen Finder-Ansicht handelt es sich um eine Art Galerie. Ein neues Screenshot-Feature ermöglicht die sofortige Weiterbearbeitung von Screenshots. Ähnliches kennt man bereits von iOS. Nun funktioniert das auch am Mac.

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Die neue macOS-Funktion "Continuity Camera" ermöglicht die Übertragung von iPhone-Fotos bzw. -Videos in Echtzeit. Diese können sofort bearbeitet oder in Dokumente integriert werden. Auch das ist sehr praktisch. Apple bringt auch mehr iOS-Apps auf seine Macs. So wird es künftig auch die News-App, die Sprachaufnahme (Memo) sowie die Home-App (zur Smart-Home Steuerung) auf Mojave geben. Bei Letzterer ist auch Siri zur Sprachsteuerung mit an Bord. Die Entwickler haben auch den hauseigenen Browser überarbeitet. Safari bekommt u.a. einen besseren Trackingschutz. Darüber hinaus wird das "Fingerprinting" stärker unterdrückt. Auch das soll die Sicherheit erhöhen.

Apple Watch

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Die Apple Watch Verkaufszahlen sind 2017 um 60 Prozent gestiegen. Mit dem neuen watchOS 5 soll sich der Erfolg fortsetzen. Um die Träger noch mehr zur Aktivität zu motivieren, bekommt die Apple Watch einen neuen Competition-Modus. Hier kann man sich mit anderen Nutzern messen und vergleichen. Das ist natürlich kein Muss, aber für Hobby- und ambitionierte Sportler dürfte der Wettkampf-Modus ziemlich interessant sein. Darüber hinaus werden die Workouts um den Punkt Yoga erweitert. Die Apple Watch erkennt nun automatisch, wenn der Träger mit einem Workout beginnt. Wenn man zum Beispiel zu einem Lauf aufbricht, kommt die Rückmeldung "Es sieht so aus, als ob Sie einen Lauf gestartet haben." Das haben sich viele Nutzer gewünscht. Das funktioniert natürlich mit allen erdenklichen Sportarten (Biken, Schwimmen, Rudern, etc.).

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Cool: watchOS 5 bietet eine Walkie Talkie funktion. Mit ihr können sich zwei Träger kurze Nachrichten hin und her schicken. Wenn eine neue Nachricht eingeht, wird man darüber per Vibrationsalarm informiert. Apple lässt künftig auch Watchfaces von Drittanbietern zu. Damit kann man das Ziffernblatt noch besser an seinen persönlichen Geschmack anpassen. Apple Watch Träger können Siri in Zukunft auch verwenden, ohne sie vorher mit "Hey Siri" aktivieren zu müssen. Dazu muss man einfach das Handgelenk heben. Wem das zu ungewohnt erscheint, kann aber auch auf den bewährten Sprachbefehl zurückgreifen. Die Verwendung ist kein Muss. Auf dem kleinen Display der Apple Uhr lassen sich dank watchOS 5 nun auch Web-Inhalte anzeigen. Die Webseiten sind zwar nur eingeschränkt nutzbar, dennoch dürfte das Feature viele Träger freuen. Zudem kommen auch Podcasts auf die Apple Watch.

Apple TV

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Im September 2017 wurde die 4K-Version von Apple TV eingeführt. Diese komme bei den Kunden bestens an, so Tim Cook. tvOS bietet laut Apple via iTunes die meisten 4K-Inhalte aller Anbieter an. Jetzt kommt noch Dolby Atmos hinzu. Nach der Bild- soll künftig also auch die Soundqualität merklich steigen. Apple TV 4K ist das einzige Gerät das nun Dolbiy Vision und Dolby Atmos zertifiziert ist. Um das ganze nutzen zu können, braucht man aber eine entsprechende Soundbar. Die Updates auf die Dolby-Standards sind kostenlos. US-Kunden dürfen sich zudem über mehr TV-Kanäle und Live-Sport-Events freuen. Wenn es nach Apple geht, soll Apple TV die herkömmlichen Settop-Boxen in Rente schicken. Dazu bekommt auch die TV-App ein neues Design. Nutzer können die Apple-Remote-App in Zukunft direkt über das iPhone ansteuern, wenn ein Apple TV im Haushalt vorhanden ist. Das funktioniert über das Kontrollzentrum.

Sicherheit und macOS App Store

In den letzten Wochen hat sich Apple in Sachen Privatsphäre klar von Facebook (und Google) distanziert. Nun sollen die Nutzer noch mehr Sicherheit und Privatsphäre bekommen. Apps können künftig deutlich schwerer auf sensible Daten zugreifen. Die Nutzer können den Zugriff auch komplett untersagen.

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Der macOS App Store bekommt ein komplettes Redesign. Apple teilt den App Store in neue Kategorien ("Create", "Work", "Develop" und "Play") ein. In jeder Kategorie finden sich dann die passenden Apps. Auch Ratings und Feedback-Funktionen werden hinzugefügt. Microsoft bringt Office 365 in den macOS App Store, Adobe seine beliebte Creative Suite.

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Fazit

Auch wenn Apple keine neue Hardware gezeigt hat, war die WWDC-Keynote ein Erfolg. Schließlich ist die jährliche Hausmesse in erster Linie für die Entwickler gedacht. Und diese kommen aufgrund der vielen Software-Neuheiten und vereinfachten Programmierfunktionen voll auf ihre Kosten. Und die User profitieren ebenfalls von den präsentierten Neuheiten. So gibt es Verbesserungen für so gut wie alle verfügbaren Apple-Geräte. Wer dennoch enttäuscht ist, darf sich schon auf den Herbst freuen. Denn da dürfte es dann ein Hardware-Feuerwerk mit neuen iPhones, MacBooks und iPads geben.

Seite 2: Der Live-Ticker zum Nachlesen

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