Neben Google hält in diesen Tagen auch seine jährliche Entwicklerkonferenz ab. Die Build in Seattle läuft bis 9. Mai und verspricht einige interessante Neuheiten. Hier stehen vor allem die digitale Assistentin Cortana und weitere AI- bzw. KI-Anwendungen (Künstliche Intelligenz) im Mittelpunkt.
Das Betriebssystem Windows spielt auf der diesjährigen Build dagegen eher eine Nebenrolle. Kein Wunder, schließlich wurde erst am vergangenen Montag ein neues Update für Windows 10 mit zahlreichen neuen Funktionen veröffentlicht - . Microsoft-Chef Satya Nadella (Bild) will künftig noch stärker auf Plattform-unabhängige Cloud-Dienste, die von den unterschiedlichsten Zugangsgeräten aus die Zusammenarbeit unterstützen sollen, setzen. Bis 2020 sollen bereits mehr als 20 Milliarden vernetzter Geräte mit intelligenten Funktionen im Umlauf sein. Für diese Geräte ist eine permanente Verbindung mit der Cloud nicht in jedem Fall sinnvoll oder möglich. Microsoft will für diesen zukunftsträchtigen Markt neue Lösungen bieten, mit denen Entwickler Anwendungen für Edge Computing erstellen können, die eine Datennutzung vor Ort ohne dauerhafte Cloud-Konnektivität ermöglichen sollen.
Wichtigste Build-Ankündigung ist wohl der Start der weltweiten Initiative "AI for Accessibility". Dank dieser soll Künstliche Intelligenz das Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen einfacher und lebenswerter machen. Das Programm sei mit einem Volumen von mehr als 25 Millionen Dollar (21,00 Mio. Euro) auf fünf Jahre ausgelegt, teilte Microsoft mit. Mit den Mitteln sollen etwa Forscher und Entwickler, aber auch Universitäten und Nichtregierungsorganisationen gefördert werden. Gehör-Geschädigte können bereits heute zum Beispiel mit Microsofts "Translator" Gespräche in Echtzeit in geschriebenen Text übersetzen lassen.
Auf der Build-Keynote kündigte Microsoft zudem eine Kooperation mit Amazons Sprachassistentin Alexa an. Sie wird künftig mit Microsofts eigener Assistentin Cortana zusammenarbeiten. Nutzer können damit über Befehle an bestimmte Funktionen in Windows steuern. Zudem wurde Cortana in den letzten Monaten intensiv weiterentwickelt. Damit soll sie nun zumindest in der englischsprachigen Variante mit Google Assistant und Alexa mithalten können.
Microsoft hat auch einige Neuheiten für Firmenkunden vorgestellt. Mit dem Project Kinect for Azure bietet das Unternehmen zusammen mit der zweiten Generation der Kameratechnologie ein Sensorenpaket speziell für künstliche Intelligenz auf Edge-Geräten an. Auf Basis der Kinect-Technologie, die zum Beispiel bei der HoloLens verwendet wird, entstehen für Entwickler neue Einsatzmöglichkeiten in der unmittelbaren, von Sensoren erfassten Umgebung. Project Kinect for Azure ermöglicht Gestensteuerung, soll räumliche Informationen mit hoher Wiedergabetreue umsetzen und damit eine neue Qualitätsstufe bei Präzisionslösungen erreichen.
© Microsoft
Mit Microsoft Remote Assist kommunizieren Nutzer untereinander per Videotelefonie und können gleichzeitig Bilddateien austauschen, sowie holografische Anmerkungen machen. Der Träger einer HoloLens hat dabei beide Hände frei. Sogenannte Firstline Worker (Mitarbeiter in Service und Produktion) können ihre Erkenntnisse vor Ort in Echtzeit mit Experten aus ihren Kontaktlisten einer Gruppenchat-Software teilen und so Probleme und Aufgaben gemeinsam erledigen. Mit Microsoft Layout können Nutzer wiederum dreidimensionale Räume in Mixed Reality erstellen, zum Beispiel 3D-Modelle für die Entwicklung von Raumkonzepten in realem Maßstab oder Designs in Form von Hologrammen im physischen Raum oder in der virtuellen Realität. Diese Modelle lassen sich mit anderen Nutzern in Echtzeit teilen und bearbeiten.
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