Facebook ist eines der profitabelsten Unternehmen der Welt: Monatlich macht der Social-Media-Riese mehr als eine Milliarde Euro Gewinn, im vergangenen Jahr kamen so 12,8 Milliarden Euro zusammen. 97 Prozent davon, also fast alles, kommen aus dem Geschäft mit Werbung.
Teuer. Werbung, die Facebook deshalb so teuer verkaufen kann, weil es jeden Nutzer ganz genau kennt. „Je genauer die Daten sind, die Sie dort hinterlassen, desto mehr Wert haben sie für Facebook“, sagt Thorsten Behrens, Projektleiter von „Watchlist Internet“ in Wien, zu ÖSTERREICH.
Hobbys. Nicht nur Alter und Geschlecht kennt Facebook von seinen Nutzern, sondern es weiß auch über Hobbys, Vorlieben, die finanzielle und die persönliche Lebenssituation Bescheid.
„Anhand von nur 300 Likes können sie alles über eine Person erfahren“, sagt Behrens. Facebook weiß, ob man gerade vor einer Hochzeit steht und ein Kind erwartet, ob man eine Kreuzfahrt plant, eine Scheidung hinter sich hat oder eine Diät vor sich.
Wertvoll. All das ist bares Geld wert: Die Information, dass jemand ein Kind erwartet, ist Datenhändlern und Werbekunden 11 US-Cent wert, eine Verlobung 12 Cent. Sehr wertvoll scheint die Information zu sein, dass man unter Rückenschmerzen leidet: 26 Cent stehen dafür laut einer Berechnung der Financial Times zu Buche. Die Informationen summieren sich zum Gesamtwert eines Nutzerprofils. „Man kann sagen, dass jeder User für Facebook einen Wert von einem Euro hat“, sagt Behrens.
Höchstbieter. „Praktisch läuft es so“, erklärt der Experte: „Facebook erkennt, dort sitzt ein 62-Jähriger mit Haus, der zwei Kinder hat und eine Kreuzfahrt plant.“ Facebook frage dann seine Kunden, wer ihm seine Werbung anzeigen möchte. „Der Höchstbieter erhält dann die Werbefläche“, sagt Behrens. „Das passiert automatisiert in Millisekunden.“