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Mega-Klagewelle rollt auf Facebook zu

1-01-1970, 00:00

Es ist ein Datenskandal, der Facebook mehr und mehr unter Druck setzt. Am Wochenende war bekannt geworden: Die Informationen von 50 Millionen Facebook-Mitgliedern wurden von der britischen Analysefirma Cambridge Analytica mutmaßlich auf unlautere Weise eingesetzt, um US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf zu unterstützen.

Der Aufruhr weltweit ist groß. Facebook selbst will keine Ahnung gehabt haben. Aber damit wollen sich einige User nicht zufriedengeben. Wie unter anderem die „Bild“-Zeitung online berichtet, droht dem Sozialen Netzwerk nun eine Mega-Klagewelle. Die Userin Lauren Price aus Maryland reichte bei einem Bundesgericht im kalifornischen San José Klage ein.

Erste Klage

Demnach wird sie von einem Anwalt der renommierten Kanzlei Morgan & Morgan vertreten, die sich auf jene Art von Klagen spezialisiert haben.

„In diesem Fall geht es vor allem um die absolute Missachtung der Beklagten beim Umgang mit ihren persönlichen Daten“, zitiert die „Bild“ aus der Klagschrift. „Facebook wusste, dass diese illegale Datenaggregation stattfand und versäumte, sie zu stoppen.“

„Kampagne der psychologischen Kriegsführung“

Demnach hätte Price ein Recht auf Datenschutz gehabt, allerdings sei dies vom Unternehmen komplett missachtet worden. Während des US-Wahlkampfs 2016 sei sie mit politischen Werbungen zugespamt worden.

Hinweise auf einen Datenmissbrauch hätte Facebook zuhauf gehabt, so die Klage. Laut den Anwälten hätte die Firma Cambridge Analytica mit den Daten „eine Kampagne der psychologischen Kriegsführung auf dem Rücken Millionen hilfloser Opfer geführt“. Facebook hätte nicht genügend getan, um diese sensiblen Daten ihrer Nutzer ausreichend zu schützen.

Auch Investoren und Aktionäre klagen

Diese Klage ist die erste Sammelklage gegen Facebook in dieser Causa. Millionen weitere Nutzer könnten sich hier anschließen. Doch neben den Nutzern springen Facebook auch Investoren und Werbepartner nach dem Bekanntwerden des Datenskandals ab. Wie Fox News berichtet, soll ein Investor bereits vor Gericht gezogen sein, nachdem Facebook irreführende Stellungnahmen über den Umgang mit privaten Daten der Nutzer abgegeben hätte. Zudem klagen Aktionäre gegen den Kursrutsch an den Börsen.

Zuckerberg will Kernstück nicht ändern

Unklar ist, wie die Firma an die Daten kam und ob Facebook ausreichende Sicherheitsvorkehrungen getroffen hatte. Zuckerberg will bei den nun angekündigten Änderungen aber nicht an das Herzstück seines Geschäfts gehen: Für Werbekunden gebe es keine wesentlichen Veränderungen bei der Nutzung von Facebook-Daten. Im vierten Quartal kamen 98 Prozent der Einnahmen des Unternehmens aus dem Werbegeschäft.

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