Erwiesen ist: Daten von 50 Mio. Facebook-Usern wurden von der britischen Firma Cambridge Analytica missbräuchlich verwendet. Damit wurde – wie berichtet – der Wahlkampf von US-Präsident Trump unterstützt. In einem CNN-Interview entschuldigte sich FB-Chef Zuckerberg, 33. Er versprach „umfassende Untersuchungen“.
Aber: Weltweit sind jetzt zwei Milliarden Nutzer verunsichert, darunter auch 3,7 Mio. in Österreich. Selbst Zuckerberg musste in dem CNN-Interview zugeben, dass er nicht ausschließen könne, ob nicht weltweit Tausende Firmen FB-Daten verkaufen.
Netzaktivisten wie der Wiener Max Schrems warnen seit 2011 vor Datenmissbrauch. WhatsApp-Mitbegründer Brian Acton ruft User gar zum Löschen der FB-Accounts auf.
Alle. Likes, Statusbeiträge, geteilte Inhalte, Fotos, Standortdaten, Videos, Handy-Infos, Daten über Freunde, Suchaktivitäten, auf welchen Webseiten (Pornos) man täglich unterwegs ist.
Konto deaktivieren und dann dauerhaft löschen. Das Deaktivieren macht aber vorerst nur das Profil unsichtbar, Daten bleiben am FB-Server. Zum Löschen auf den Link https://www.facebook.com/help/delete_account gehen und „Mein Konto löschen“ wählen.
FB sagt „Ja“. Aber: Es dauert 3 Monate, bis alles weg ist. Und: Niemand weiß, ob die Daten nicht längst bei Subfirmen gelandet sind.
CNN: Mark, was lief falsch?
Mark Zuckerberg: „Das war ein großer Vertrauensbruch und es tut mir sehr leid, dass das passiert ist. Es ist jetzt unsere Verantwortung, dass das nicht mehr geschieht. Wir müssen sicherstellen, dass es nicht noch weitere Cambridge Analyticas gibt oder Leute, die unrechtmäßig auf Daten zugegriffen haben. Wir überprüfen jede App, die Zugang zu Informationen hat.
CNN: Können wir Facebook noch vertrauen?
Zuckerberg: Ja, wir müssen aber sicherstellen, dass wir all jene informieren, deren Daten von Schurken-Apps betroffen sind. Wir werden ein Tool schaffen, das zeigt, welche Daten verwendet wurden.
CNN: Wie können wir wissen, ob nicht Hunderte andere Firmen Daten absaugen?
Zuckerberg: Die Frage, die zu klären ist: Gibt es App-Entwickler, die Daten ohne Zustimmung an jemanden weitergeben? Und genau das müssen wir jetzt herausfinden – für alle Apps.
Max Schrems klagte Facebook: „Wir haben bereits 2011 bei der irischen Datenschutzbehörde angezeigt, dass Facebook millionenfach Daten seiner Nutzer und von Freunden seiner Nutzer illegal diversen Apps zur Verfügung stellt. Dass FB nun beklagt, getäuscht worden zu sein, ist vollkommen lächerlich.“