Zum Jahresende 2017 gab es in Österreich rund 7.360 Geldausgabeautomaten, die von der Payment Service Austria (PSA) für die österreichischen Banken betreut werden. Inklusive der Drittanbieter waren es laut Nationalbank-Statistik 8.726 Geräte. 1.366 dieser Geldausgabegeräte wurden somit also von den beiden unabhängigen Anbietern First Data und Euronet betrieben. Der Großteil entfiel mit rund 1.140 Geräten auf First Data, die restlichen 265 können Euronet mit Konzernsitz in den USA zugerechnet werden. Vor zwei Jahren waren es erst 120. Der Marktanteil der unabhängigen Drittanbieter bei den Geldausgabegeräten hat sich seit 2012 von 6,5 auf 15,7 Prozent vergrößert.
Laut PSA wurden 2017 insgesamt 714 Millionen Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von knapp 42 Mrd. Euro mit österreichischen Bankomatkarten im In- und Ausland durchgeführt. Das ist ein Zuwachs von 10,7 Prozent und entspricht rund 2 Millionen Transaktionen pro Tag. Rund 575 Millionen Zahlungstransaktionen davon wurden 2017 am Point of Sale (POS) getätigt, das sind Bezahlungen mit Bankomatkarte beim Händler. Gegenüber 2016 waren das um 14 Prozent mehr.
Zusätzlich zu den Zahlungstransaktionen am POS wurden weitere 139 Millionen Bargeldbehebungen mit österreichischen Bankomatkarten an Geldausgabegeräten im In- und Ausland durchgeführt. Diese Zahl beinhaltet keine Bargeldbezüge von Bankkunden an bankeigenen Geldausgabegeräten.
In den österreichischen Nachbarländern Schweiz, Italien, Deutschland, Ungarn und auch in Skandinavien, wie zum Beispiel Schweden, sind Kosten für Bargeldbehebungen durchaus üblich, so die PSA am Dienstag auf APA-Anfrage. In Österreich verlangt bekanntlich nur der US-Anbieter Euronet Behebungsgebühren im Ausmaß von 1,95 Euro, unabhängig von der Betragshöhe.
Euronet selbst gibt keine Österreich-Zahlen bekannt. Vor zwei Jahren, als die Diskussion über Bankomatgebühren das erste Mal aufflammte, seien viele Euronet-Automaten beschädigt worden, sagte ein Euronet-Vertreter zur APA. Seither gebe es die Konzernrichtlinie, keine Auskünfte mehr zu geben. Eine positive Entwicklung der Gerätezahlen wird aber grundsätzlich bestätigt.