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Amazon wirft massenweise Neuware weg

1-01-1970, 00:00

Täglich tausende Euro weggeschmissen. Eine Amazon-Mitarbeiterin packt gegenüber der ZDF-Sendung "Frontal 21" aus: Sie habe täglich Neuware im Wert von mehreren Zehntausend Euro weggeschmissen. Darunter befanden sich Kühlschränke, Geschirrspüler, Möbel, Matratzen, Handys usw. Der Grund ist, dass Retouren oft nicht mehr aufbereitet werden, sondern einfach in der Tonne landen. Das bezeugen nicht nur die Aussagen der Mitarbeiterin, sondern auch interne Produktlisten und Fotos.

Mitarbeiter des internationalen Online-Händlers kritisieren das Vorgehen, dass auch funktionstüchtige Ware weggeworfen werde. Amazon bestreitet allerdings die Vorwürfe und sagt , man versuche möglichst wenig Produkte zu entsorgen. Dafür würden ständig Prozesse der Wiederverwendung optimiert. Der Konzern weiter: "Wenn Produkte nicht verkauft, weiterverkauft oder gespendet werden können, arbeiten wir mit Aufkäufern von Restbeständen zusammen, die diese Waren weiterverwenden."

Heftige Kritik aus Bundesregierung 

Heftige Kritik an der vom ZDF und der "Wirtschaftswoche" aufgedeckten Praxis kam von der Bundesregierung. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth forderte Amazon auf, die Vorwürfe aufzuklären. Er sprach von einem "riesengroßen Skandal" und kritisierte die damit verbundene Ressourcenverschwendung. Der frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer nannte die Praxis "unverantwortlich". Die Organisation Greenpeace forderte ein gesetzliches Verschwendungs- und Vernichtungsverbot für neuwertige und gebrauchsfähige Ware.
 
Den Medienberichten zufolge bietet Amazon seinen Entsorgungsdienst auch externen Anbietern an, die den Logistikservice "Versand durch Amazon" nutzen. "Sie können Ihren Lagerbestand auf Wunsch von uns entsorgen lassen", heißt es demnach in einer Angebotsübersicht von Amazon. Auf entsprechenden Produktlisten tauchen etwa Kinderturnschuhe und Kopfhörer auf, die intern mit der Versandmethode "Destroy" gekennzeichnet wurden.
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