Österreichs Industriekonjunktur ist im Mai zum vierten Mal heuer leicht zurückgegangen, bleibt aber trotzdem noch stark, zeigt der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex. Der globale Wachstumsdämpfer mit zunehmenden protektionistischen Tendenzen und Unsicherheiten sei aber auch in Österreich zusehends spürbar.
Die Produktion wächst weiter, aber etwas langsamer. Es entstehen auch zusätzliche Jobs. Die Exportaufträge stagnieren aber im Wesentlichen, was der Hauptgrund für die Abschwächung der Dynamik sei. Trotz aller Dämpfer könnte sich 2018 ein Produktionsplus von 4,5 Prozent ausgehen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Index. Die Industrie ist in Österreich seit mehr als zwei Jahren besser in Schwung als in der Eurozone insgesamt, sagt UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.
"Das auffälligste Detail des aktuellen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex ist erneut der Rückgang des Neugeschäfts und dabei vor allem der Exportaufträge", ergänzt UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Dafür gehe der Beschäftigungsaufbau aber weiter. "Seit Jahresbeginn habe sich die Beschäftigung in der österreichischen Sachgüterindustrie um mehr als 3,5 Prozent auf 615.000 Stellen erhöht. Die Arbeitslosenquote sank deutlich, unter 4 Prozent. In der Gesamtwirtschaft lag sie hingegen mit knapp acht Prozent rund doppelt so hoch wie in der Industrie.
In den nächsten Monaten dürfte sich die Dynamik zwar weiter abschwächen, insgesamt bleibt die Industriekonjunktur aber auf historisch gesehen relativ hohem Niveau. Auch der "Zukunftsindex" für die Produktionserwartungen in den kommenden zwölf Monaten ist trotz Rückgangs weiterhin sehr positiv.