steuert gelassen seinen Zielen entgegen. Dabei lässt sich das Karrierenetzwerk auch nicht vom wachsenden US-Konkurrenten aus dem Konzept bringen, der inzwischen zu Microsoft gehört. "Die Amerikaner sind die Amerikaner - wir gehen unseren eigenen Weg", sagte Firmenchef Thomas Vollmoeller am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Was das Erreichen der Langfristziele angeht, mache er sich keinerlei Sorgen. Noch immer hält die Burda-Tochter an dem fest, was sie sich vor gut eineinhalb Jahren vorgenommen hatte: Eine Verdoppelung des Umsatzes und des Gewinns bis 2020. Zudem soll die Mitgliederbasis zu diesem Zeitpunkt auf 18 bis 20 Millionen zulegen.
Derzeit sind rund 14 Millionen Nutzer bei Xing angemeldet. In Österreich hatte Xing zum Ende des 1. Quartals rund 1,08 Millionen Mitglieder. Das entspricht einer Steigerung von 15 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Allerdings zahlt nur eine Million der insgesamt 14 Millionen Nutzer auch tatsächlich für die Mitgliedschaft. Im ersten Quartal hat das TecDax-Unternehmen über diesen Kanal rund 24 Millionen Euro an Umsatz eingefahren. Fast genau so viel Geld kommt mittlerweile über Firmenkunden herein, die Xing mit unterschiedlichen Tools bei der Personalsuche unterstützt.
Und nicht zuletzt wächst auch das Geschäft mit der Onlinewerbung und der Ausrichtung von Events kräftig. Mit seinen Newslettern, dem Meinungsportal "Klartext" oder dem Videopodcast "Xing Talk" hat das Netzwerk sein redaktionelles Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. "Wir sind sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr glücklich mit unserer Content-Initiative", sagte Vollmoeller. Man sei sehr präsent, gehe auf Events, führe exklusive Interviews - all das wirke sich auch auf das Wachstum aus.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz somit organisch - also bereinigt um zwei Zukäufe - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unerwartet stark um 21 Prozent auf 54 Mio. Euro. Unter dem Strich kamen rund 6 Mio. Euro und damit ein Viertel mehr als vor einem Jahr bei raus. Auch diesmal hat Xing wieder viel Geld für Marketing in die Hand genommen.
Für Analyst Lars Dannenberg von der Privatbank Hauck und Aufhäuser ist das trotzdem ein "solides Ergebnis". Seiner Ansicht nach ist für das Netzwerk durchaus noch mehr Wachstum drin, was die momentane Bewertung der Aktie aber noch nicht widerspiegelt. Das Zahlenwerk hat das Papier zuletzt um rund fünf Prozent auf einen Wert von 266,50 Euro ansteigen lassen. Seit Jahresbeginn steht es dennoch leicht im Minus.
Im Vergleich zum US-Rivalen Linkedin, der international auftritt und im deutschsprachigen Raum zuletzt 11 Millionen Mitglieder gezählt hat, will man sich bei Xing weiter ausschließlich auf Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH-Region) konzentrieren. "Wir sind in einem der erfolgreichsten Wirtschaftsräume der Welt aktiv", so Vollmoeller.
Für ihn eine gute Ausgangsbasis zur Entwicklung weiterer Angebote. Und nach der Übernahme des Expat-Netzwerks Internations und der Recruiting-Plattform Prescreen im vergangenen Jahr seien auch weitere Zukäufe nicht auszuschließen. "Wir schauen uns permanent Firmen an, tun das allerdings ohne jeden Zeitdruck."