Kurios. Kurz nach dem Erst-Flug der neuen Laudamotion-Airline von Ex-Formel 1-Legende Niki Lauda, erkrankte ein Passagier an Masern. Die Airline schickte an die Fluggäste und Journalisten-Gruppen eine Mail mit dem Warnhinweis vor einer möglichen Masernansteckung aus. Darin ein Informationsblatt über die Masern-Krankheit.
In der Aussendung schreibt Laudamotion: "Sie waren am 20. März 2018 an Board des Fluges der Laudamotion von Wien nach Düsseldorf bzw. von Düsseldorf nach Wien. In diesem Flugzeug befand sich ein Passagier, der einige Tage später an Masern erkrankt ist und am 20. März bereits ansteckend war." Jetzt fragt sich jeder, der im Flug dabei war: "Bin ich eigentlich Masern geimpft?"
Journalisten betroffen. In den Redaktionen des Landes dürfte die Meldung jetzt für schnelles Herzklopfen sorgen. Viele Medienhäuser schickten ihre Redakteure mit auf den Flug – so wie oe24. Wer Krankheits-Symptome an sich bemerkt, sollte sich bei der nach Hauptwohnsitz zuständigen Gesundheitsbehörde melden.
Symptome. Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits mit dem Auftreten des Vorstadiums (Fieber, Schnupfen, trockener Husten, Bindehautentzündung, etc.).
Die Fluggäste sollten ihren Gesundheitszustand für die nächsten 14 Tage beobachten. "Wenn Sie oben genannte Krankheitszeichen entwickeln, bleiben Sie bitte bereits bei den
ersten Krankheitszeichen zu Hause", heißt es in der Aussendung.
"Noch keine Meldung über weitere Erkrankung"
Niki Lauda, Chef der neuen Billigfluglinie Laudamotion, sagte am Mittwochabend der APA, dass er noch keine Meldung über eine weitere Erkrankung von Passagieren bekommen habe. Er selbst sei "pumperlgsund, mir ist bisher noch nichts aufgefallen". Ob er gegen Masern geimpft ist, weiß er nicht, das müsse er erst überprüfen, sagte Lauda.
Der Testflug mit Ziel Düsseldorf fand am 20. März statt. Mit an Bord waren zahlreiche Journalisten, Mitarbeiter und Gewinner eines Facebook-Preisausschreibens. Per Bord-Durchsage hatte Lauda bei diesem Flug den Einstieg Europas größten Billigfliegers Ryanair verkündet.
Eine Masern-Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich acht bis 14 Tage. Im Anschluss beginnt meist ein Vorstadium mit Fieber, Schnupfen, trockenem Husten, Bindehautentzündung und Kalkspritzerartige Flecken an der Wangeninnenseite.
95 Fälle im vergangenen Jahr
2017 sind in Österreich 95 verhinderbare Masern-Erkrankungen registriert worden. Todesfälle gab es hierzulande keine, in Europa starben aber insgesamt 35 Personen durch die oft fälschlicherweise als "harmlos" bezeichnete Virusinfektion. Die Masern sind mit rund 17 weiteren Übertragungen pro einer Infektion extrem ansteckend. Eine gefürchtete Folge ist eine Gehirnentzündung, die Masern-Enzephalitis, die tödlich oder mit bleibenden Schäden enden kann. Als Spätfolge einer Maserninfektion kann sich außerdem nach Jahren eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbilden, eine Entzündung der Nervenzellen des Gehirns und des Rückenmarks. Sie führt zum Ausfall von Gehirnfunktionen und schließlich zum Tod - Heilungsmöglichkeiten gibt es dafür bisher keine.
Die MMR-Impfung (Masern-Mumps-Röteln) ist in Österreich kostenfrei für alle Altersgruppen enthalten und im kostenlosen Kinderimpfprogramm enthalten. Sie besteht aus zwei Impfungen ab dem vollendeten neunten Lebensmonat. Bei der Erstimpfung im ersten Lebensjahr sollte die zweite Impfung nach drei Monaten erfolgen. Bei der Erstimpfung nach dem ersten Lebensjahr sollte die zweite Impfung nach vier Wochen verabreicht werden. Fehlende MMR-Impfungen sollten in jedem Lebensalter nachgeholt werden.