Niki Lauda ist immer wieder für einen Knalleffekt gut: Beim Premierenflug seiner Laudamotion am Dienstag von Wien nach Düsseldorf ließ er die Katze aus dem Sack: Er verkauft seine eben erst gegründete Airline an die irische Ryanair. Zunächst übernehmen die Iren 24,9 % an Laudamotion, vorbehaltlich EU-Genehmigung stocken sie dann die Anteile auf 75 % auf.
„Das ist alles ganz schnell gegangen“, berichtet Lauda. Ryanair-Boss Michael O’Leary habe ihn angerufen, man habe sich getroffen: „Er ist ein Mann der schnellen Entscheidungen, ich bin auch nicht langsam – und dann haben wir es fixiert“, so Lauda zu ÖSTERREICH. Der Deal sichere Laudamotion eine langfristige Zukunft, sagt Lauda. „Die Mitbewerber müssen sich anschnallen. Ryanair wird dafür sorgen, dass Laudamotion mit einem unglaublichen Schub nach oben fährt.“
100 Millionen, 6 Flieger. Lauda hat für den Rückkauf von NIKI 47 Mio. Euro bezahlt. Für 75 % zahlt Ryanair jetzt knapp 50 Mio. Euro, wobei die Iren im ersten Jahr weitere 50 Mio. Euro operative Kosten übernehmen. Außerdem stellt Ryanair Laudamotion sechs Flugzeuge zur Verfügung. So kommt Lauda zum Voll-Start ab Juni auf 21 Jets. „In den nächsten drei Jahren wollen wir auf 30 wachsen“, so Lauda.
Der Name Laudamotion bleibt. Ryanair wolle sich „diversifizieren“, mit der zusätzlichen Marke neue Zielgruppen ansprechen. „Ich bleibe als Chef an Bord, das ist der Deal“, so Lauda.
Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), der eine „österreichische Lösung“ forciert hatte, sagte: „Es bleibt eine österreichische Lösung, weil Arbeitsplätze hier bleiben.“ (sea)
Premiere am Dienstag in der Früh für den ersten Laudamotion-Flug. Wien–Düsseldorf ist die „Teststrecke“, mit Check-in am Terminal 1 des Wiener Flughafens, danach Boarding am Gate C32.