1-01-1970, 00:00
Der Wettbewerb am heimischen Energiemarkt ist auch 2017 in Bewegung geblieben. Neben den höchsten Wechselzahlen seit Beginn der Liberalisierung sind auch die Einsparpotenziale bei einem Wechsel weiter sehr hoch, 26 Lieferanten haben ihre Strompreise reduziert und somit die Senkungen am Großhandelsmarkt an ihre Kunden weitergegeben. Bei der Entwicklung der Endkundenpreise im Gas gab es keine großen Veränderungen, großflächige Preissenkungen blieben 2017 aus.
Preis bleibt Hauptargument für Wechsel
„Dass der Preis nach wie vor das Hauptargument für einen Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten ist, zeigen die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage unter 1.000 österreichischen Haushalten Demnach haben von den 25 Prozent jener Befragten, die bereits einmal ihren Lieferanten gewechselt haben, dies zu 87 Prozent aufgrund des Preises getan. Im Vorjahr haben dies noch 80 Prozent der Befragten als Grund genannt.“, erläuterte der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch (links im Bild), am Montag die Ergebnisse der Befragung.
Auch die Möglichkeit eines Onlinewechsels wird stärker als je zuvor in Anspruch genommen, wodurch die postalische Nutzung naturgemäß weiter stark zurückgegangen ist. „Damit zeigt sich, dass der Trend zur Digitalisierung auch beim Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten angekommen ist.“, so Urbantschitsch. Insgesamt sind derzeit rund 150 Stromlieferanten am heimischen Strommarkt tätig, die rund 5 Millionen Haushalte, Gewerbebetriebe und sonstige Kleinkundinnen und -kunden beliefern.
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Weiter hohes Einsparpotenzial (bis zu 650 Euro)
Kundendynamik und Einsparpotenzial korrelieren miteinander. Nachdem das Einsparpotenzial beim Wechsel vom angestammten Stromlieferanten zum Bestbieter Ende 2015 und Anfang 2016 am stärksten gestiegen ist, habe sich dieses mittlerweile auf diesem hohen Niveau eingependelt. So spare sich ein Haushaltskunde in Oberösterreich beim Wechsel des Stromlieferanten aktuell rund 320 Euro im ersten Jahr, also inklusive Neukundenrabatte, ohne Neukundenrabatte rund 220 Euro. Bei Gas betrage die Ersparnis laut der E-Control für einen Durchschnittshaushalt in Klagenfurt rund 650 Euro inklusive Neukundenrabatte, ohne Neukundenrabatte rund 300 Euro.
Regulierung der Netze – Planungssicherheit im Vordergrund
„Für die Strom- und Gasnetzbetreiber ist eine ausreichende Planungssicherheit von großer Bedeutung. Um die zugestandenen Kosten planen zu können, sind mehrjährige Anreizregulierungsperioden im Einsatz.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Andreas Eigenbauer (rechts im Bild). Für die Gasverteilernetzbetreiber hat Anfang 2018 die dritte Anreizregulierungsperiode für die Dauer von weiteren fünf Jahren begonnen. Die Grundlagen dafür wurden im Jahr 2017 vorbereitet und entschieden. Für die Stromverteilernetzbetreiber läuft die aktuelle Regulierungsperiode im heurigen Jahr aus und ein neues ab 2019 geltendes Modell ist zu entwickeln. „Entsprechende Vorbereitungen für ein längerfristiges Strommodell haben die E-Control bereits in den letzten Jahren beschäftigt. Nun beginnt die intensive Detailausgestaltungsphase, welche einen Schwerpunkt der Tätigkeit der Regulierungsbehörde im heurigen Jahr darstellt.“, so Eigenbauer.
Herausforderungen 2018
Die Veränderungen im Energieversorgungssystem hin zu erneuerbaren Energieträgern, dezentralen Versorgungsstrukturen, internationaler Vernetzung und die Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung werden zukünftig noch weiter verstärkt. Das sieht nicht zuletzt auch das Regierungsprogramm für Österreich vor.
Die Europäische Union bereitet derzeit Regelungen vor, wonach grenzüberschreitende Strom-Transportkapazitäten gesteigert werden sollen.
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