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Nur noch jeder Dritte will Diesel kaufen

1-01-1970, 00:00

Wien. Österreich bleibt noch ein Diesel-Land: 2,77 Millionen (57 Prozent) fahren bei uns einen, davon sind 2,44 Millionen ältere Modelle (vor 2014), also vom deutschen Dieselchaos indirekt betroffen. Zwar denkt in Österreich niemand über ein generelles Diesel-Fahrverbot nach. Selbst die Grünen sind landesweit dagegen. Trotzdem reißt die heftige Dieselchaos-Diskussion nicht ab. Die Verunsicherung bleibt, und sie schlägt sich in den Zahlen nieder:
  • Das Interesse an einem Diesel-Neukauf ist schon jetzt gesunken: Nur noch für jeden Dritten (28 Prozent) ist derzeit ein Diesel erste Wahl. 34 Prozent würden auf einen Benziner setzen, jeder Vierte würde ein Hybrid- oder ein ­E-Fahrzeug kaufen. Das ergab eine Umfrage von Autoscout24, Europas größtem Online-Automarkt.
  • Im Jänner ging der Verkauf von Dieselautos um 13,1 Prozent zurück, so die Ergebnisse von Statistik Austria. Das Diesel-Urteil in Deutschland könnte die Negativentwicklung noch deutlich verstärken. Trotzdem denken derzeit bei uns erst fünf Prozent darüber nach, ob sie ihren Diesel verkaufen sollen, oder haben ihn bereits verkauft. In Deutschland sind es schon 30 Prozent. „Die Verunsicherung könnte aber von Deutschland zu uns herüberschwappen“, meint Christian Pesau vom Verband der heimischen Automobilimporteure zu ÖSTERREICH: „Aus unserer Sicht wird es bei uns aber keine Fahrverbote geben. Auch sind ak­tuelle Dieselfahrzeuge der Euro-6-Norm absolut sauber und von der Diskussion nicht erfasst.“
  • Die Preise für alte Diesel-Pkws könnten in Zukunft sinken. Bis zu 7,5 Prozent, so Experten: „Fahrverbote sind für die betroffenen Dieselbesitzer wie eine Enteignung“, argumentiert Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC.
  • Markus Dejmek, Country Manager bei AutoScout24, schwächt hingegen vorerst ab: „Auf die Preise hat sich die Diskussion noch nicht niedergeschlagen. Die An­gebotspreise für Dieselautos und Benziner entwickeln sich parallel.“

(wek)

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