Die börsennotierte , mehrheitlich im Besitz der mexikanischen America Movil des Milliardärs Carlos Slim, hat 2017 nach Markenwertabschreibungen und Rückgängen bei den Roaming-Einnahmen weniger Gewinn ausgewiesen als 2016. Auch das operative Ergebnis (EBIT) lag unter dem Wert von 2016. Der Umsatz legte hingegen zu, wie das Unternehmen, an dessen Spitze Alejandro Plater (Bild) steht, mitteilte.
Das Ergebnis 2017 wurde davon beeinflusst, dass die Tochterfirmen auf die Marke A1 umgestellt werden und die alten Marken daher schrittweise abgeschrieben werden müssen. 2017 summierten sich die Markenwertabschreibungen auf 123,2 Mio. Euro. Insgesamt geht es um Markenwerte von 350 Mio. Euro, wovon die Hälfte bis zum 1. Quartal 2018 abgeschrieben sein soll. Bis 2019 sind durch diesen Prozess negative Effekte auf den Gewinn zu erwarten.
Den gestiegenen Umsatz verdankt das Unternehmen höheren Erlösen aus Festnetzdienstleistungen und aus dem Verkauf von Endgeräten. Letzteres war vor allem niedrigeren Stützungen zu verdanken. Im Festnetz kamen der Telekom Austria die Einführung des exklusiven Sport-TV-Pakets, die höhere Nachfrage nach Festnetzlösungen für Unternehmen und der Anstieg der Satelliten-TV-Kunden zugute. In Österreich half auch die Preiserhöhung vom August 2017.
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Im Mobilfunkgeschäft konnten die höheren Erlöse aus Fremdkunden-Roaming den Umsatzrückgang im Geschäftskundensegment sowie die niedrigeren Kundenroamingumsätze nicht ganz wettmachen. In Summe brachte das Aus für Endkunden-Roaming 2017 ein Minus von rund 20 Mio. Euro, weitere negative Effekte sind auch heuer zu erwarten. Die negativen Effekte aus der schrittweisen Abschaffung des Endkunden-Roamings in der EU per 30. April 2016 und 15. Juni 2017 fielen aber geringer aus als erwartet und waren hauptsächlich Österreich zuzuschreiben, mit weiteren Auswirkungen in Slowenien und Bulgarien. In Kroatien war die Auswirkung sogar positiv, heißt es im Geschäftsbericht der Telekom Austria.
Für 2018 erwartet die Telekom Austria ein Umsatzwachstum von 1 bis 2 Prozent und langfristige Investitionen (CAPEX) von rund 750 Mio. Euro.
Der Umsatz der Gruppe stieg 2017 im Vergleich zu 2016 von 4,21 auf 4,38 Mrd. Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging von 486,7 auf 443,9 Mio. Euro zurück, vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) gab es ein Plus von 1,35 auf 1,39 Mrd. Euro. Der Gewinn je Aktie fiel von 58 Cent auf 48 Cent. Die Telekom Austria erinnert an eine Vereinbarung aus 2016 zwischen Mehrheitsaktionär Slim und der Staatsholding ÖBIB, die Dividende bei 20 Cent stabil zu halten. 2017 (für 2016) wurden daher knapp 133 Mio. Euro ausgeschüttet, auch für 2017 schlägt der Vorstand wieder 20 Cent Dividende vor.
2017 "lag der Steueraufwand trotz weiterer Aktivierung von aktiven latenten Steuern bei 3,0 Mio. Euro", heißt es im Geschäftsbericht. 2016 hatte es aufgrund der Aktivierung höherer aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge einen Steuerertrag von 53,5 Mio. Euro gegeben.
Die A1 Telekom Austria Group beschäftigte Ende 2017 18.957 Mitarbeiter (2016:18.203). In Österreich gab es nach Restrukturierungsmaßnahmen einen Rückgang um 1,3 Prozent auf 8.246 Mitarbeiter. Rund 47 Prozent der Mitarbeiter haben Beamtenstatus. Außerhalb Österreichs stieg der Personalstand um 7,8 Prozent auf 10.366 Mitarbeiter.