logo



[email protected]

Benko nach Festnahme in Wiener JA Josefstadt eingeliefert

23-01-2025, 18:12

René Benko ist nach seiner Festnahme in Innsbruck am Donnerstagabend nun in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert worden.

Die Festnahme Benkos wurde vom Landesgericht für Strafsachen Wien bewilligt und von der Soko Signa des Bundeskriminalamts Donnerstagfrüh durchgeführt. Die WKStA hatte zuletzt gegen den 47-jährigen Tiroler unter anderem wegen des Verdachts auf Betrug sowie der betrügerischen Krida ermittelt.

Nach einer Einvernahme Benkos wurde die Verhängung der U-Haft beantragt. Der Antrag ging deshalb ans Wiener Landesgericht, "weil wir für sämtliche Ermittlungsverfahren der WKStA zuständig sind", wie die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, Christina Salzborn der APA erläuterte.

Benko nach Wien überstellt und in JA Wien-Josefstadt eingeliefert

Benko wurde noch am Donnerstag von Tiroler Justizwachebeamten nach Wien gebracht. Um 17.10 Uhr traf er in der JA Josefstadt ein, wo er eine Zelle bezog. Das bestätigte ein Sprecher der JA der APA. Dort wartet Benko nun, ob über ihn die U-Haft verhängt wird.

Die Entscheidung, ob Benko vorerst für 14 Tage in U-Haft kommt, hätte das Wiener Landesgericht binnen 48 Stunden zu treffen. Wie Gerichtssprecherin Salzborn mitteilte, ist damit am Freitagnachmittag zu rechnen. "Das Landesgericht für Strafsachen Wien wird die Entscheidung zur Untersuchungshaft selbstverständlich kommunizieren. Weitere Angaben werden derzeit nicht gemacht", meinte Salzborn gegenüber der APA.

Mehrere Hausdurchsuchungen in Kontext mit Festnahme Benkos

Im Zusammenhang mit der Festnahme von Benko hat es am Donnerstag auch an mehreren Standorten Hausdurchsuchungen gegeben. Dabei ging es um unterschiedliche Ermittlungsstränge in der Causa Signa/Benko, teilte die WKStA mit. Zugegriffen wurde von den Ermittlern an mehreren Standorten in Tirol, Vorarlberg und Wien.

Basis für die Razzien waren laut der Ermittlungsbehörde neue Ergebnisse aus den bisherigen Ermittlungen. Bewilligt hatte die Hausdursuchungen das Wiener Landesgericht für Strafsachen. Sichergestellt wurden Unterlagen, Vermögenswerte und Datenträger samt Daten auf Anordnung der WKStA und der Soko Signa des Bundeskriminalamts (BK), ging aus der Mitteilung hervor. Die beschlagnahmten Beweismittel werden nun ausgewertet.

Verdacht auf Investmentbetrug und Förderungsmissbrauch

Untersucht wird ein mutmaßlicher Investmentbetrug rund um das Projekt Franz am Bahnhofsplatz in München in Bayern. Benko und ein weiterer Beschuldigter sollen Verantwortliche eines ausländischen Staatsfonds veranlasst haben, mittels Anleihen in das Immobilienprojekt in München zu investieren. Tatsächlich soll der Anleiheerlös nicht zur Gänze in das vereinbarte Projekt investiert, sondern ein Großteil des Geldes zweckwidrig verwendet worden sein, schreibt die WKStA. Großgläubiger Benkos bzw. der Signa soll laut Medienberichten etwa der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala, sein. Offen ist, ob dieser Staatsfonds hierbei gemeint ist.

Rund um einen möglichen COFAG-Förderungsbetrug bei Chalet N. in Lech am Arlberg wird gegen Benko, eine weitere beschuldigte Person sowie unbekannte Täter wegen Betrugs und Förderungsmissbrauch ermittelt, dies im Zusammenhang mit Förderungen der COVID 19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) für den Betrieb des Chalet N. in Lech als Hotel, wo auch namhafte ÖVP-Regierungspolitikerinnen aus der vergangenen ÖVP-Sebastian-Kurz-Zeit geweilt haben sollen.

Dritter Ermittlungsstrang, dessentwegen es am Donnerstag zu Hausdurchsuchungen kam, sei "Betrug betreffend Bankkredit-Verlängerung", so die WKStA. Hier gibt es den Verdacht auf Betrug im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Vortäuschen unter anderem der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Signa-Gruppe und ihrer Zahlungswilligkeit bei der Verlängerung eines Bankkredits. Ermittelt wird gegen Benko und eine weitere Person.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]