Im vergangenen Jahr wurden über 13.100 Babys in den Krankenhäusern des Wiener Gesundheitsverbundes geboren. Das entspricht 35 Neugeborenen pro Tag.
"Wien wächst! Mehr als die Hälfte der Neugeborenen in Wien kommen in unseren Kliniken zur Welt. 2024 hatten wir ein Plus von 8,1 % Geburten im Vergleich zum Jahr davor", so Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, die mit Freude auf den neuen Geburten-Höchststand reagiert.
"Werdende Eltern können sich unsere Räumlichkeiten vor der Geburt anschauen, Fragen stellen und unser Team kennenlernen." , sagt Julia Fellner, Leitende Hebamme in der Klinik Landstraße. "Die natürliche Geburt hat in unseren Kliniken höchste Priorität. Sollte ein Kaiserschnitt erforderlich sein, steht jederzeit ein Operationssaal zur Verfügung. Zudem sind spezialisierte Ärzt*innen bereit, im Bedarfsfall schnell und kompetent zu handeln." Im Jahr 2024 wurden 13.116 Babys in Einrichtungen des Wiener Gesundheitsverbundes geboren. Davon waren 292 Zwillings- oder Mehrlingsgeburten. Der August war mit 117 Geburten der geburtenreichste Monat. In den Krankenhäusern Landstraße, Favoriten, Hietzing, Ottakring, Floridsdorf und Donaustadt betrug der Anteil der Kaiserschnittgeburten 28,7%. Dieser Prozentsatz liegt weit unter der landesweiten Kaiserschnittrate von 32,4% im Jahr 2023. Das AKH Wien, welches sich auf die Behandlung von Risikoschwangerschaften konzentriert, hatte 2024 eine Kaiserschnittrate von 45,2%.
Eine Schwangerschaft ist nicht immer erfreulich: In jeder Klinik des Wiener Gesundheitsverbundes können schwangere Frauen in schwierigen Lebensumständen ihre Babys anonym zur Welt bringen. "Sie müssen keine persönlichen Daten angeben und können alle erforderlichen Untersuchungen in unseren Kliniken in Anspruch nehmen", unterstreicht die Oberhebamme Julia Fellner. "Unser Ziel ist es, unbetreute Geburten und Kindsweglegungen zu verhindern. Mit ihrer Entscheidung für eine anonyme Geburt übernehmen die Frauen Verantwortung für ihr Kind und können sicher sein, dass es gut versorgt wird." Entscheidet sich eine Frau für Anonymität, wird das Baby von der Kinder- und Jugendhilfe zur Adoption freigegeben. Es besteht auch die Möglichkeit einer offenen Adoption, bei der ein Kontakt zwischen der biologischen Mutter und den Adoptiveltern ermöglicht wird. Klinische Psycholog*innen sind in den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes vorhanden, um den betroffenen Frauen in dieser herausfordernden Phase zur Seite zu stehen. In den Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes gibt es jedes Jahr etwa 10 bis 12 anonyme Geburten.
Frauen können in besonders harten Zeiten ihr Kind rund um die Uhr anonym und ohne strafrechtliche Konsequenzen in einer Babyklappe hinterlassen. Die Mutter kann diese Entscheidung innerhalb eines gesetzlichen Zeitraums rückgängig machen und ihr Kind zurückholen. Sensoren in den Babyklappen senden dem Personal ein Signal, sobald ein Baby hineingelegt wird. Unmittelbar danach übernehmen Pflegekräfte das Kind. Im Wiener Gesundheitsverbund gibt es Babyklappen bei der Klinik Floridsdorf und der Klinik Ottakring. Im Durchschnitt werden dort jährlich 1 bis 2 Babys hinterlassen.