Die Wiener Grünen behaupten, dass in Wien unrechtmäßig Salz in der Nähe von Bäumen und Grünflächen verteilt wird. Sie haben Proben von verschiedenen Standorten entnommen und fordern nun Kontrollen und ein Nachschärfen bei den geltenden Regeln.
Am Donnerstag zeigte sich Wien in einem recht winterlichen Gewand. Die Weißfärbung der Stadt resultiert jedoch nicht nur aus Schnee, sondern auch aus Streusalz, wie die Grünen hervorheben. Dies ist nicht grundsätzlich untersagt. An Orten, die der Verkehrssicherheit dienen, ist dessen Nutzung erlaubt. Die Ökopartei moniert jedoch, dass es auch auf Bereiche verteilt wird, wo dessen Verwendung eigentlich nicht zugelassen ist - wie zum Beispiel unmittelbar bei Pflanzen.
Illegales Salzstreuen ist Gefahr für Bäume und Böden
Verboten ist die Salzstreuung am Gehsteig nämlich in der Nähe von unversiegelten Flächen, wenn keine trennenden, baulichen Maßnahmen vorhanden sind. Die Schutzbehauptung bei Verstößen laute von Seiten der Stadt stets, dass es nur private Unternehmen sind, die gegen dieses Verbot verstoßen würden, beklagen die Grünen. Die Analysen würden jedoch beweisen, dass auch der zuständige Magistrat selbst so vorgehe und dadurch etwa Bäume gefährde.
Die Grünen haben im vergangenen Winter Proben am Yppenplatz und im Rathauspark genommen und diese im Labor untersucht. Es handle sich dabei um Orte, an denen die Stadt für den Winterdienst zuständig ist, wie man versichert. Das Ergebnis sei eindeutig, hieß es. Es sei illegal Natriumchlorid gestreut worden.
Dabei schade Streusalz der Vegetation und den Böden. Die Wasseraufnahme von Bäumen werde durch das Mittel erschwert und es komme zu Trockenstress, der ihnen das Überleben noch schwerer mache. Auch für Hunde sei die Substanz gefährlich, gibt man zu bedenken. Salz führe zu Hautreizungen und Verletzungen an den Pfoten.
Verbot von Salzstreuen: Kontrolle von beauftragten Unternehmen gefordert
Gefordert wird nun, dass die Stadt das Salzstreuverbot selbst einhält und von ihr beauftragte Unternehmen außerdem diesbezüglich kontrolliert. Auch ein Stufenplan für den Winterdienst wird verlangt, in dem unter anderem festgehalten wird, dass auf Gehsteigen und Radwegen vor allem salzfreie, abstumpfende Mittel zum Einsatz kommen sollen.
"Die geltende Winterdienstverordnung in Wien schützt unsere Bäume nicht ausreichend. Vor allem in Hinblick darauf, dass wir zum Schutz vor der Sommerhitze immer mehr Bäume brauchen, fordern wir einen Stufenplan für den Winterdienst. Die Stadt kann es sich nicht leisten, dermaßen sorglos mit den Bäumen in unserer Stadt umzugehen", zeigte sich die grüne Umweltsprecherin Huem Otero García überzeugt.