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Nach Einbrüchen in Wien: Internationale Rammbockbande von Wiener Polizei zerschlagen

13-12-2024, 15:55

Nach zweijährigen Ermittlungen hat die Wiener Polizei eine professionelle Bande festgenommen, die 2023-2024 durch Blitzeinbrüche in Elektronik-, Luxusmodegeschäfte und Juweliere in Wien hohe Schäden verursachte. Sie nutzten meist Autos als Rammbock und verursachten insgesamt einen Schaden von 1,8 Millionen Euro.

Die Täter stahlen immer einen Pkw, um damit in Geschäfte einzubrechen und diese auszuräumen. "Alarmanlagen und Videoaufzeichnungen haben sie in Kauf genommen", so Günter Steinwendtner, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Wien Ast Mitte. Nach jedem Coup wechselten sie das Auto und verkauften die Beute im Ausland.

Von Rammbockbande gestohlene Ware auf serbischer Plattform entdeckt

Anfangs fand die Polizei trotz enormen Personaleinsatzes keinen Ansatzpunkt, um die Ermittlungen voranzutreiben. Erst als sie eine der gestohlenen Waren auf einer serbischen Plattform - einer Art "Willhaben" - entdeckten, hatten sie eine Spur. Sie nahmen Kontakt mit den serbischen Behörden auf, die dann die Ermittlungen unterstützten. Zudem fanden die Beamten beim wochenlangen Durchforsten der Videos eine Aufnahme, in der zwei Männer ein Geschäft wenige Zeit vor dem Überfall auskundschafteten.

Durch die enge Kooperation mit der serbischen Polizei, denen die Verdächtigen bekannt waren, konnte die Polizei die Männer ausfindig machen und observieren. "Sie sind unvorsichtig geworden", sagten die Ermittler Andreas Tiroch (LKA Wien Ast Mitte) und Klaus Autischer (Bundeskriminalamt). Kurz vor einer weiteren Tat schlugen die Beamten dann zu: Am 28. Juni wurden drei Verdächtige von der Spezialeinsatzgruppe Cobra in Wien festgenommen, ein weiterer Komplize wurde beim Ausreiseversuch nach Slowenien gefasst.

Zerschlagung von Rammbockbande "Paradebeispiel" für internationale Zusammenarbeit

Bei den Hausdurchsuchungen in Serbien wurde dann zahlreiches Diebesgut in sehr gutem Zustand gefunden, sodass es den Geschädigten in Wien wieder übergeben werden konnte. Zwei Verdächtige sind weiterhin flüchtig und werden per europäischen Haftbefehl gesucht. Inzwischen werden der Bande neun Einbrüche in Wien und ein Einbruch in Hamburg zur Last gelegt.

Die österreichischen Behörden betonten vor allem die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Player. "Es war ein Paradebeispiel dafür, wie internationale Polizeiarbeit laufen soll", so Petra Huber-Lintner, Leiterin des Büros für allgemeine Kriminalität im Bundeskriminalamt.

Anfang Dezember ging dann im Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen die Bande über die Bühne. Der Haupttäter fasste da eine sechseinhalbjährige unbedingte Haftstrafe aus, zwei weitere Beschuldigte wurden zu vier bzw. viereinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt. Ein Angeklagter, der nicht bei allen Delikten dabei gewesen ist, kam mit einer 20-monatigen teilbedingten Haftstrafe davon. Die Urteile sind einem Sprecher des Straflandesgerichts zufolge allesamt rechtskräftig.

(APA/Red)

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