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"Gruft Winterpaket": Mit nur 70 Euro Wiener Obdachlose unterstützen

11-12-2024, 14:23

Inmitten der Winterkälte bewarb die Caritas mit prominenter Unterstützung das "Gruft Winterpaket". Zudem wurde die Bevölkerung zu Spenden aufgerufen und von der künftigen Regierung Maßnahmen gegen die wachsenden Zahl von Obdachlosen in Österreich gefordert.

Anlässlich der Winterkälte rief die Caritas am Mittwoch neuerlich zu Spenden für wohnungslose Menschen auf und forderte politische Maßnahmen gegen die Obdachlosigkeit.

Obdachlosigkeit im Winter: Caritas-Appell an Politik und Bevölkerung

"Jetzt im Winter ist das Leben auf der Straße natürlich doppelt hart. Das bedeutet immer (...) Stress, Angst, Überforderung", sagte der Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, im Caritas Betreuungszentrum "Gruft" in Wien-Mariahilf vor Journalisten.

Auch warnte der Wiener Caritasdirektor, dass die Armutsgefahr zu Teilen in der Mitte der Gesellschaft ankäme. "Durch die steigenden Wohn- und Energiepreise laufen immer mehr Menschen Gefahr (...), die eigene Wohnung, den eigenen Wohnraum zu verlieren." Seit 2021 steige die Zahl der Delogierungen, allein in Wien hätten 2.339 im Vorjahr stattgefunden. Aktuell sind hierzulande circa 21.000 Menschen als wohnungs- oder obdachlos registriert.

Neues "Winterpaket" der Gruft: Mit 70 Euro Obdachlosen helfen

Mit prominenter Unterstützung durch Schauspieler Karl Markovics warben Schwertner und die Leiterin der Gruft, Elisabeth Pichler, nun für ein "Gruft Winterpaket". Dieses beinhaltet für eine Spende von 70 Euro einen winterfesten Schlafsack und sieben warme Mahlzeiten. Zudem appellierten sie an die Bevölkerung, sich beim Caritas-Kältetelefon zu melden, sollten sich Menschen ohne Hilfe auf der Straße befinden, damit entsprechende Streetwork-Teams entsendet werden können.

Reformen durch neue Regierung gefordert

Von der kommenden Bundesregierung wiederum fordert die Caritas einen nationalen Aktionsplan für leistbares Wohnen. "Es braucht vor allem eine umfangreiche Mietrechtsreform", so Schwertner. Denn die Politik hätte eine solche bisher "weit weg" geschoben. Zudem plädiert der Caritasdirektor für die Schaffung von leistbarem Wohnraum, einen gestützten Energie-Grundtarif und eine Neugestaltung der "Sozialhilfe Neu".

In den vergangenen Tagen haben die Caritas-Notquartiere eine Auslastung von 98 Prozent verzeichnet und speziell in der Gruft wurden laut Pichler in diesem Jahr mehr als 18.800 Mal Schlafplätze für Obdachlose angeboten. Zuletzt wurde das Wiener Winterpaket mit 1.000 zusätzlichen Plätzen unter anderem durch den Fonds Soziales Wien (FSW) und weitere Hilfsorganisationen wie der Caritas aufgestockt.

(APA/Red)

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