Zwischen 1.200 und 1.500 Fälle fallen pro Jahr für die Brandermittler der Wiener Polizei an, so der Leiter des Ermittlungsbereichs 8 (EB 08) im Landeskriminalamt (LKA), Gerald Ryba, am Donnerstag im Zuge eines Hintergrundgesprächs.
Zwischen 1.200 und 1.500 Fälle fallen pro Jahr für die Brandermittler der Wiener Polizei an, so der Leiter des Ermittlungsbereichs 8 (EB 08) im Landeskriminalamt (LKA), Gerald Ryba, am Donnerstag im Zuge eines Hintergrundgesprächs.
Wien. So gebe es Schichten, in denen das Telefon bis zu achtmal pro Nacht läute, erläuterte der Chefinspektor. Wobei Dietmar Berger, stellvertretender Leiter des Ermittlungsdienstes des LKA ergänzte: "Ich glaube es gibt keinen Nachtdienst, in dem die Brandermittler nicht ausrücken." Die Arbeit der Beamtinnen und Beamten des EB 08 umfasse dabei die Ermittlungen zu "kleinen und großen Fällen", wie Ryba ausführte - von Küchenbränden über Gasexplosionen bis hin zu vorsätzlichen Brandlegungen mit Tötungsabsicht oder Detonationen von Rohrbomben nach Do-it-yourself-Manier und zuletzt der Brand eines "Silberpfeils" der Wiener U1 nach einem technischen Gebrechen. Nicht alles davon geht glimpflich aus. Fälle mit Verletzten, Toten oder großem Sachschaden seien keine Seltenheit für die Kriminalistinnen und Kriminalisten. "Wir hatten in den vergangenen zehn Jahren 1.007 Personen, die verletzt worden sind", sagte er. Wobei Ryba die Dunkelziffer höher schätzte. Weitere 221 Personen kamen durch Brände oder Explosionen zu Tode.
Der Experte warnte im Vorfeld des bevorstehenden auch davor, im Fall eines brennenden Christbaumes nicht selbst zum Löscheinsatz zu schreiten und stattdessen sofort die Einsatzkräfte zu alarmieren und zu flüchten. Ein solches Feuer breite sich in der Regel binnen weniger Sekunden aus. "Der Rauch breitet sich aus. Und irgendwann ist die Wohnung gesättigt und die ganze Hitze geht rüber. Und die Dinge, die daneben stehen, fangen selbst zu brennen an", sagte Ryba. "Da hat man vielleicht noch Zeit dreimal zu atmen und dann ist man tot."
(APA/Red)