Wird Rauchen an Bahnhöfen, in Biergärten oder Freibädern schon bald verboten sein? In der EU sorgt dieses Thema derzeit für hitzige Diskussionen und Streit.
Die EU-Kommission empfahl den Staaten im September eine Ausweitung rauchfreier Zonen, beispielsweise auf Freizeitbereiche im Freien für Kinder wie öffentliche Spielplätze, Freizeitparks und Freibäder sowie öffentliche Gebäude, Haltestellen und Bahnhofsbereiche. Das Rauchverbot soll dabei nicht nur klassische Tabakprodukte, sondern auch neue Produkte wie E-Zigaretten umfassen. Heute will das Europaparlament über eine Erklärung zu dem Thema abstimmen, nächste Woche votieren dann die EU-Staaten über den Kommissionsvorschlag.
Doch warum soll es noch mehr rauchfreie Zonen geben? "Jedes Jahr fordert der Tabakkonsum in der EU 700.000 Menschenleben, darunter zehntausende durch das Passivrauchen", schreibt die EU-Kommission. Ziel der Empfehlungen zu rauchfreien Umgebungen sei es, die feste Entschlossenheit der Behörde zum Ausdruck zu bringen, die Menschen besser vor der Belastung durch Passivrauchen und Aerosole zu schützen. Diese Agenda wird nicht nur von der EU-Kommission verfolgt. Auch außerhalb der Europäischen Union wird der Kreuzzug gegen das Rauchen immer intensiver, wie etwa in Großbritannien.
Ein Rauchverbot im Freien wird trotz der derzeitigen Vorschläge und Diskussionen auf EU-Ebene wohl nicht bald in Österreich kommen, denn der Vorschlag der EU-Kommission ist lediglich eine Empfehlung und die Resolution des EU-Parlaments eine Absichtserklärung. Auch wenn die EU-Staaten den Vorschlag der Kommission annehmen, müssten Rauchverbote nicht zwingend überall umgesetzt werden, da die Mitgliedstaaten alleine für ihre Gesundheitspolitik zuständig sind.