In einer Untersuchung von tiefgefrorenen Beeren vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sich gezeigt, dass alle Beeren aus konventionellem Anbau von Pestiziden belastet waren. Wer pestizidfreie Ware will, muss zu Bio-Erzeugnissen greifen. Nur die getesteten Bioprodukte waren pestizidfrei. "Die gefundenen Werte waren zwar niedrig, allerdings fanden wir in den konventionellen Produkten bis zu sechs unterschiedliche Pestizide", so Ernährungswissenschafterin Teresa Bauer. Die gute Nachricht: Kein Produkt enthielt Krankheitserreger wie Noro- oder Hepatitis-A-Viren.
Geprüft wurden jeweils neun Tiefkühl-Beerenmischungen und Tiefkühl-Himbeeren. Dabei sei in einem "Waldbeeren-Mix" das seit Jahren in der EU nicht mehr zugelassene Insektizid Fenpropathrin festgestellt worden. "Zwar darf das Pestizid nicht mehr auf EU-Feldern eingesetzt werden, in Importen aus Nicht-EU-Ländern sind geringe Gehalte jedoch weiterhin erlaubt", berichteten die Fachleute am Mittwoch. "Spar gab nach interner Kontrolle bekannt, die Auslieferung des Produktes mit den betroffenen Chargennummern gesperrt zu haben."
In keinem der 18 Produkte wurden Noro- oder Hepatitis-A-Viren gefunden. Auch andere Keime waren, wenn überhaupt, nur in wenigen Produkten nachweisbar, und dann meist in sehr geringen Konzentrationen. Das bedeute Entwarnung für all, die tiefgekühlte Beeren gerne unerhitzt verwenden, etwa für Smoothies oder Müsli. "Schwangeren, Kleinkindern, älteren oder kranken Personen raten wir dennoch, gefrorene Beeren sicherheitshalber nur zu verzehren, wenn diese zuvor auf mindestens 90 Grad erhitzt und Krankheitserreger damit abgetötet wurden", riet Bauer.
Die Herkunft der Beeren war nur bei zwei Produkten auf der Verpackung angegeben. Auf Nachfrage nannten elf Hersteller konkrete Herkunftsländer, von fünf gab es nur vage Angaben wie "Herkunft EU und Nicht-EU".