Eine Freiluftausstellung am Wiener Burgring und vor dem Museumsquartier, die das Thema häusliche Gewalt ins Zentrum der Gesellschaft zu rücken sollte, wurde zerstört.
"Manche Menschen jedoch scheinen mit den Emotionen, die dieses Thema in ihnen auslöst, nicht umgehen zu können und reagieren ganz offensichtlich mit erneuter Gewaltausübung", hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Innerhalb von zehn Tagen 26 Displays des Künstlers Robert Fleischanderl bei der Freiluftausstellung zu häuslicher Gewalt durch Vandalismus zerstört.
Die Ausstellung "Warum lachst du nicht? 14 Geschichten über häusliche Gewalt" wurde am 8. November von Doris Schmidauer, Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, und Justizministerin Alma Zadić (Grüne) eröffnet. Noch in der Nacht davor wurden vier Sujets beschädigt, in der Nacht auf den 15. November weitere vier und in der Folgenacht nochmals zehn, darunter teilweise wieder zusammengeklebte Displays. In der Nacht auf 17. November schlugen der oder die Täter weitere acht Mal zu.
Die Bilder wurden aus den Rahmen getreten und eingeschlagen, bewusst Texte unleserlich gemacht. Für Fleischanderl ist das "kein dummer Vandalismus", sondern "absichtliche Aggression gegen die Inhalte der Ausstellung, gegen das Thematisieren von häuslicher Gewalt". "Hate Crime und Zerstörung" seien zur Anzeige gebracht worden. Eine geplante Wanderausstellung durch Österreich im kommenden Jahr sei nun aufgrund fehlender Budgets zur neuerlichen Produktion mehr als fraglich.