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Vandalen zerstörten Kunstprojekt zu häuslicher Gewalt am Wiener Burgring

11-11-2024, 05:00

Eine aktuelle Ausstellung auf dem Vorplatz des Wiener Museumsquartiers und entlang des Burgrings thematisiert häusliche Gewalt anhand von persönlichen Geschichten und Fotos. Noch vor der offiziellen Eröffnung kam es jedoch zum Vandalenakt.

Auf einer der Bildtafeln steht der erschreckende Satz: "Ich durfte nur noch vier Sachen machen: Atmen, Essen, Arbeiten und mit ihm Sex haben." Neben diesem Satz befindet sich ein Foto einer Wohnungstür. Daneben ist ein weiteres Bild zu sehen, das ein Kinderzimmer mit einem Kuscheltier zeigt. Daneben steht der Text: "Anfangs schlug er mich nicht vor den Kindern. Irgendwann dann aber schon."

Ausstellung "WARUM LACHST DU NICHT?" zeigt Geschichten über häusliche Gewalt

Die Ausstellung des Künstlers Thomas Fleischanderl soll auf das Tabuthema häusliche Gewalt aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen. Doch schon vor der offiziellen Eröffnung am 8. November wurden drei Tafeln beschädigt, wie der "Kurier" berichtete. Die Vandalenakte ereigneten sich, bevor die Ausstellung mit der Teilnahme von Doris Schmidauer, der Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, eröffnet wurde.

Unterstützung für das Projekt signalisierte auch Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die ebenfalls bei der Eröffnung anwesend war. Sie betonte, dass jede dritte Frau in Österreich Gewalterfahrungen mache. Doch häusliche Gewalt sei immer noch ein Tabuthema und mit Angst und Scham belastet. Deshalb sei es wichtig, dass Projekte wie dieses Bewusstsein schaffen und dazu ermutigen, Gewalt nicht zu ignorieren und zu melden.

Bildtafeln bis 10. Dezember in Wien zu sehen

Laut dem Bundesverband der österreichischen Gewaltschutzzentren haben im vergangenen Jahr 25.000 Frauen Hilfe in Anspruch genommen. Das Gewaltschutzzentrum Niederösterreich hat die Ausstellung initiiert und der Bundesverband unterstützt sie. Die Bildtafeln sind bis zum 10. Dezember auf dem Vorplatz des MuseumsQuartiers, auf dem Maria-Theresien-Platz und dem Burgring zu sehen. Ziel ist es, Bewusstsein und Empathie zu schaffen, damit häusliche Gewalt nicht ignoriert wird und Opfer Unterstützung finden.

(Red)

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