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Umfrage: Wiener Bälle ziehen wieder jüngeres Publikum an

8-11-2024, 05:00

Die Wiener Bälle werden immer beliebter bei jungem Publikum. Heuer will fast jede dritte Person ab 15 Jahren einen Ball besuchen, wie eine aktuelle Umfrage zum Start der Ballsaison zeigt.

In Wien wird demnächst wieder dem Ballvergnügen gefrönt. Die beginnt traditionell am 11. November - und endet heuer vergleichsweise spät, nämlich am 5. März. Die Tanzveranstaltungen werden auch bei einem jüngeren Publikum wieder beliebter, wie eine Umfrage der Wiener Wirtschaftskammer zeigt. Erfreulich fällt für die Organisatoren auch die Umsatzprognose aus. Es wird für die kommende Saison ein neuer Rekord erwartet.

Jüngere gehen laut Wiener Umfrage wieder häufiger auf Bälle

In den kommenden Monaten gibt es wieder zahlreiche Möglichkeiten für Ballbesuche. Das Spektrum reicht vom Opernball (am 27. Februar 2025) bis zum einfachen Gschnas. Wie der Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Kammer, Markus Grießler, ausführte, werden heuer insgesamt rund 520.000 Gäste erwartet. Die Zahl pendle sich auf dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020 ein, führte er aus. Unmittelbar nach der Coronapandemie war sie zwischendurch höher - was unter anderem am Nachholbedarf nach den Lockdownzeiten liegt, wie man vermutet.

Fast jede dritte Person ab 15 Jahren möchte heuer laut der Studie einen Ball besuchen. Rund ein Viertel der Gäste reist aus dem Ausland an. Besonders erfreulich sei, dass laut der Befragung Bälle auch bei jüngeren Menschen wieder beliebter würden, betonte Grießler. Das liegt nicht zuletzt daran, dass junge Menschen viel Wert darauf legen, sich auf den diversen Social-Media-Plattformen zu präsentieren, wie ausgeführt wurde. Bälle etwa im imperialen Setting seien hier besonders Instagram-tauglich, hieß es.

Programme bei Bällen passen sich an jüngeres Publikum an

Da die Zahl jüngerer Semester bzw. Studierender zunimmt, verändern sich laut dem Spartenobmann auch die Programme einzelner Bälle. Angeboten werden mehr Attraktionen oder auch spektakulärere Mitternachtseinlagen. Die Veranstalter reagieren auch mit der Bereitstellung einer größeren Anzahl von Tickets für Studierende, teilte man mit.

Einen Bestwert erwartet man jedenfalls bei den Gesamtausgaben. Rund 190 Mio. Euro dürften in der heurigen Saison umgesetzt werden, lautet die Prognose. Im Durchschnitt gibt der Ballgast etwa 365 Euro aus - um 45 Euro mehr als im Vorjahr. Laut der Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, Maria Neumann, sind die Ballkarten und mögliche Tischreservierungen hier mit 140 Euro der größte Kostenfaktor.

Der Rest fließt in Garderobe, Schuhe, Frisur oder Kosmetik. Auch Restaurants, der Blumenhandel sowie die Taxibranche profitieren von der "fünften Jahreszeit". In Sachen Styling liegen heuer bei den Abendkleidern Farben wie Royalblau oder Smaragdgrün im Trend. Bei den Frisuren wird wieder gern aufgesteckt, wobei hier öfter auch mit Haarteilen nachgeholfen wird.

Nachholfbedarf bei Locations für Bälle

Laut Wirtschaftskammer sehen die Veranstalter aber trotz der regen Nachfrage auch Verbesserungsbedarf - nämlich bei den Örtlichkeiten. "Es gibt zu wenig Locations", berichtete Grießler. Vor allem für größere Bälle mit bis zu 2.500 Leuten sei das Angebot sehr eingeschränkt. Wünsche man ein historisches oder imperiales Ambiente gebe es nur die Hofburg und das Rathaus - oder eben einmal im Jahr eine Veranstaltung in der Oper.

Um den Bedarf hier genauer zu erheben, hat die Kammer eine weitere Studie in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse sollen Anfang kommenden Jahres vorliegen.

(APA/Red)

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