Die Wiener Linien sind Vorreiter im Bereich der klimaneutralen Mobilität und konzentrieren sich stark auf die Umwandlung ihrer Busflotte in umweltfreundliche Antriebssysteme. Die Erwartungen sind hoch: Es geht darum, Emissionen zu verringern, ohne dass dies auf Kosten der Servicequalität geht. Daher werden verschiedene Antriebstechniken auf unterschiedlichen Buslinien erprobt, um die optimale Lösung für Wien zu ermitteln.

Wiener Linien testen erneut Wasserstoff-Bus mit Fahrgästen

Vom heutigen Montag an werden die Wiener Linien den Wasserstoff-Bus des koreanischen Produzenten Hyundai im Passagierbetrieb erneut prüfen. Zwei 90kW Brennstoffzellen erzeugen in dem Bus in Verbindung mit 2*40 kWh Batteriekapazitäten die erforderliche elektrische Energie für den Betrieb über einen Elektromotor. Der Motor selbst liefert 180kW und ist somit auch für anspruchsvolle Routen gerüstet. Der Bus wird an der Tankstelle der Wien Energie in der Busgarage Leopoldau betankt, wobei eine Vollbetankung etwa 12 Minuten dauert.

„Bei der Erneuerung der Busflotte achten wir darauf, die Qualität des Angebots für die Fahrgäste beizubehalten. Daher testen wir moderne emissionslose Antriebstechnologien besonders intensiv. Nur wenn Qualität stimmt, können wir noch mehr Menschen vom Umstieg auf schnelle, sichere, bequeme und kostengünstige Öffis überzeugen. Jeder Fahrgast, der sein Auto stehen lässt, trägt aktiv zum Klimaschutz bei“, so Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich zum Test des Wasserstoff-Bus: „Unsere Busse müssen unabhängig von der Antriebstechnologie hohen Ansprüchen genügen: Wir haben auf unseren Linien teils starke Steigungen, intensive Fahrgastwechsel, dichte Intervalle und enge Haltestellenabstände. Dazu kommt der Nachtbetrieb, bei dem die Busse dann 24 Stunden unterwegs sind. Darum testen wir neues Material intensiv auf Herz und Nieren.“

Wasserstoff-Bus ab 2025 im Regelbetrieb im Einsatz

Die derzeitigen Probefahrten geben einen Ausblick auf das kommende Jahr, in welchem erstmals Wasserstoffbusse im ständigen Einsatz sein werden. Ab dem Jahr 2025 werden auf der Route 39A die ersten von insgesamt 10 Wasserstoffbussen des Unternehmens CaetanoBus ihren Dienst aufnehmen. Kurze Zeit später werden in der Innenstadt von Wien die ersten von insgesamt 10 Batterie-Wasserstoff-Minibussen von Rampini (bekannt als Range Extender) ihre Strecken auf den Linien 2A und 3A bedienen. Jedoch werden auch weitere Wasserstoff-Busse von verschiedenen Herstellern weiterhin ausgiebig geprüft.

Hyundais Testbus wird wieder in verschiedenen Situationen geprüft: Während er auf der Route 38A den Kahlenberg mit steilen Steigungen bewältigen muss, macht der 88B in der flachen Seestadt seine Fahrten. Auch Floridsdorf profitiert von dem Test-Wasserstoff-Bus, der sowohl auf den Linien 28A, 29A und 32A unterwegs sein wird, als auch in Jedlesee und Großjedlersdorf auf den Linien 36A und 36B. Die Fahrten, oft mit vielen Fahrgästen, stellen unsere Busse und Fahrer*innen vor Herausforderungen und liefern wichtige Informationen.

Test-Linien für Wasserstoff-Bus im Detail

Der Wasserstoff-Bus ist jeweils von ca. 6:00 bis ca. 14:00 Uhr im Einsatz. Der Bus gehört zum Forschungsprojekt "HyBus Implementation", welches im Dezember abgeschlossen wird. Nach diesem Zeitpunkt wird der Bus den Wiener Linien bis zur Ankunft eines weiteren Testbusses kostenfrei zur Verfügung stehen.

(Red)