Am Mittwoch ist am Wiener Landesgericht wegen versuchten schweren Raubes und Nötigung gegen einen 29-Jährigen verhandelt worden.
Er hatte in der Nacht auf den 31. März 2024 in einem Lokal zwei Frauen kennengelernt, die ihm offenbar gefielen. Er lud sie auf Drinks ein. Weil sie ihn danach nicht weiter beachteten, soll der Mann ihre Verfolgung aufgenommen und schließlich mit einem gezückten Rasiermesser von den beiden Schwestern 50 Euro zurückverlangt haben.
"Sie haben ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie keinen Kontakt wünschten", machte die Staatsanwältin zu Beginn der Verhandlung deutlich. Der Angeklagte habe dessen ungeachtet nicht von den Frauen abgelassen, sei ihnen nach einem Lokalwechsel gefolgt und habe sich an ihre Fersen geheftet, als sie im Begriff waren, den Heimweg anzutreten. Als sie auf der Straße mit einem anderen Mann ins Gespräch kamen, trat der 29-Jährige dazwischen, bedrohte laut Anklage eine der zwei Schwestern mit der vier Zentimeter langen Klinge und verlangte sein Geld zurück. Ansonsten werde er sie "abstechen".
Mehrere junge Männer kamen den bedrängten Schwestern zu Hilfe und verständigten außerdem die Polizei. Der Aggressor konnte gefasst werden. In der Verhandlung stellte sich nun heraus, dass es sich bei dem 29-Jährigen um einen Friseur handelt, der am 1. April eine neue Stelle antreten hätte sollen. Deshalb habe er ein Rasiermesser einstecken gehabt, versicherte er einem Schöffensenat.
Der Angeklagte bestritt den Raubvorwurf. Zur Nötigung war er geständig. Er sei damals alkoholisiert gewesen und habe sich von den Frauen "verarscht" gefühlt. Das Rasiermesser habe er nur deshalb hervorgeholt, weil er sich bedroht gefühlt hätte. Die Verhandlung wurde zur Ladung weiterer Zeuginnen und Zeugen vertagt.