Etwa gleich viele Lehrplätze wie Suchende gab es in Niederösterreich und Vorarlberg. Viel mehr Angebot als Lehrstellensuchende verzeichneten Tirol, Oberösterreich und Salzburg. Ende September waren 108.000 Menschen in der Lehre.
Etwa gleich viele Lehrplätze wie Suchende gab es in Niederösterreich und Vorarlberg. Viel mehr Angebot als Lehrstellensuchende verzeichneten Tirol, Oberösterreich und Salzburg. Ende September waren 108.000 Menschen in der Lehre.
Das sind um rund 1 Prozent weniger Lehrlinge als noch vor einem Jahr. Österreichweit standen im September 9.751 Lehrstellensuchende 9.349 dem Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeten Lehrstellen gegenüber. "Dass wir uns gerade in einem wirtschaftlichen Abschwung befinden, zeigt sich leider auch bei den Lehrstellen. Seit Juli 2024 haben wir wieder eine Lehrstellenlücke - also mehr Lehrstellensuchende als Lehrstellen", sagte der AMS-Chef bei einem Pressetermin, bei dem das private Projekt "Sindbad" vorgestellt wurde. "Sindbad" bringt pro Jahr österreichweit Mentorinnen und Mentoren mit Jugendlichen aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen für 8 bis 12 Monate zusammen, um ihnen den Start ins Berufsleben zu erleichtern.
"Die Lehre ist eine zentrale Maßnahme gegen Jugendarbeitslosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel", erklärte Kopf. Die Arbeitslosenquote bei Personen mit Lehrlingsabschluss lag zuletzt bei 5,6 Prozent, bei Menschen mit Pflichtschule hingegen bei 19,6 Prozent. Seit Mitte 2017 gilt eine Ausbildungspflicht bis 18 Jahre für Jugendliche. Wenn keine betriebliche Lehrstelle gefunden wurde, haben die Betroffenen die Möglichkeit, ihre Ausbildung im Rahmen einer überbetrieblichen Lehre ("ÜBA"), die vom AMS mitfinanziert wird, zu absolvieren.
"Oft scheuen Unternehmen davor zurück, Jugendliche aus überbetrieblichen Ausbildungsstätten zu übernehmen", so Sindbad-Österreich-Vorstand Bernd Hartweger. "Leider haben diese Jugendlichen oftmals mit Vorurteilen zu kämpfen und müssen sich doppelt bemühen, um sich zu beweisen." Das "Sindbad"-Mentoringprojekt läuft seit 2016, bis 2026 sollen rund 10.000 Personen an dem Programm teilgenommen haben.
Von der künftigen Regierung wünscht sich der AMS-Chef, die Möglichkeit zur österreichweiten Berufsinformation in allen allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS). Aus Angst, Schüler an andere Ausbildungsmöglichkeiten zu verlieren, würden Gymnasien oftmals keine Berufsinformation anbieten. Damit weniger Jugendliche mit 15 oder 16 Jahren beim AMS landen, fordert Kopf von der nächsten Regierung eine "massive Frühförderung" im Kindergarten und in der Schule.
(APA/Red)