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Wiener drohen bis zu 30 Jahre Haft nach Online-Liebesdrama in den USA

14-10-2024, 15:14

Ein 24-jähriger Wiener wird in den USA angeklagt, da er des Missbrauchs und der Entführung einer 15-Jährigen beschuldigt wird. Potenziell drohen ihm nach US-Recht bis zu 30 Jahre Haft.

Gegen einen 24-jährigen Wiener, der sich nach intimem Kontakt mit einer 15-Jährigen seit fünfeinhalb Monaten im US-Bundesstaat Florida in Haft befindet, ist Anklage erhoben worden. Dem Mann wird Missbrauch bzw. Vergewaltigung einer unter 16-Jährigen sowie die Entführung bzw. die Beeinträchtigung des Sorgerechts einer Minderjährigen vorgeworfen. Wann die Verhandlung stattfinden wird, ist noch unklar.

24-Jähriger lernte Mädchen online kennen und flog für Besuch in USA

"Noch kein Gerichtstermin festgelegt", heißt es dazu knapp auf der Website des Sheriff-Büros von Brevard County, einem Verwaltungsbezirk mit 500.000 Einwohnern an der Ostküste von Florida. Der 24-Jährige war in dem Städtchen Cocoa Beach festgenommen worden, nachdem er sich mit der minderjährigen Jugendlichen dort getroffen und in einem Hotel die Nacht verbracht hatte. Seit 1. Mai ist der junge Wiener im Brevard County Jail - einem Gefängniskomplex mit im Schnitt 1.600 Häftlingen - in Cocoa inhaftiert.

Der Wiener IT-Techniker hatte das Mädchen beim Online-Computerspielen kennengelernt, sich verliebt und sich entschlossen, die Jugendliche in Florida zu besuchen, nachdem die beiden mehrere Monate gechattet hatten. Nach seiner Festnahme hatte er zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen erklärt, es wäre zu einvernehmlichem Sex gekommen, wobei sich die Jugendliche ihm gegenüber als 19-Jährige ausgegeben habe.

Vergewaltigungsvorwurf: Wiener drohen bis zu 30 Jahre Haft

Die Delikte, die dem von seiner Familie als introvertiert und schüchtern beschriebenen Wiener von den US-Behörden vorgeworfen werden, würden nach österreichischem Strafrecht womöglich anders qualifiziert werden. Die Strafverfolgungsbehörden in Florida gehen allerdings von mehreren vollendeten Verbrechen aus. Die Unsicherheit, was in dem bevorstehenden Prozess auf ihn zukommt - potenziell drohen dem Wiener nach US-Recht bis zu 30 Jahre Haft - dürften dem 24-Jährigen und seiner in Wien-Favoriten lebenden Familie stark zusetzen. Nach seiner Verlegung in einen anderen Gefängnistrakt, für den sich das Außenministerium in Verbindung mit dem Honorarkonsul in Orlando stark gemacht hat, soll es dem Mann aber besser als in den ersten Wochen und den Umständen entsprechend gehen.

Österreichische Botschaft in Kontakt mit Angeklagtem

"Wir stehen in dieser für die Betroffenen schwierigen Situation laufend in direktem Kontakt mit dem direkt Betroffenen, seinen Angehörigen und den lokalen US-Behörden", teilte das Außenministerium auf APA-Anfrage mit. Unabhängig von den Besuchen seitens seines Rechtsvertreters hätten Mitarbeiter der Botschaft in Washington den Wiener mehrfach in der Haftanstalt besucht: "Erst Ende letzter Woche ist ein Mitarbeiter der Botschaft nach Florida gereist, um erneut einen Haftbesuch bei dem Betroffenen zu absolvieren und um sich so neuerlich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen."

Die österreichische Botschaft steht zusätzlich in laufendem E-Mail-Kontakt mit dem 24-Jährigen. "Wir werden weiterhin alles tun, um den Betroffenen und seine Angehörigen bestmöglich zu unterstützen", versicherte das Außenministerium in einer ausführlichen Stellungnahme.

(APA/Red)

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