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Blaues Comeback bei der Wien-Wahl 2025 erwartet

14-10-2024, 08:00

Die bevorstehende Wien-Wahl 2025 könnte mit Blick auf die Ergebnisse der NR-Wahl auch Veränderungen für die Bundeshauptstadt bringen. Nach dem Absturz der FPÖ im Jahr 2020 werden beim kommenden Urnengang wieder blaue Zugewinne erwartet.

In der Bundeshauptstadt Wien wird 2025 gewählt. Wird die Serie beibehalten, dürfte das in ziemlich genau einem Jahr der Fall sein: Denn 2020 und 2015 war am 11. Oktober Wahltag, 2010 am 10. Oktober. Dass der Urnengang vorverlegt wird, gilt als unwahrscheinlich. Allgemein wird erwartet, dass die fünfjährige Legislaturperiode ausgeschöpft wird. 2020 war eine Koalition von SPÖ und NEOS geschmiedet worden - nachdem Rot-Grün zehn Jahre lang Wien regiert hatte.

Absturz der FPÖ dürfte sich nach Wien-Wahl 2020 nicht wiederholen

Die Gemeinderatswahl vor vier Jahren brachte fast nur Gewinner: Die SPÖ kam auf 41,6 Prozent (plus 2 Prozentpunkte), die damals ebenfalls noch regierenden Grünen legten um rund 3 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent zu. Gleich um 11 Prozentpunkte kletterte die ÖVP nach oben, die sich über 20,4 Prozent freuen durfte. Die NEOS erreichten 7,5 Prozent, ein Plus von 1,3 Prozentpunkten.

Dramatisch war hingegen der Absturz der FPÖ bei der vergangenen Gleich 23,7 Prozentpunkte büßten die Blauen ein. Sie landeten mit 7 Prozent am letzten Platz. Die Wiener Freiheitlichen litten nicht nur unter den Ibiza-Eskapaden ihres ehemaligen Chefs Heinz-Christian Strache, sondern mussten sogar hinnehmen, dass der Ex-Vizekanzler gegen sie antrat.

Zuvor hatte Strache der blauen Rathaus-Riege einige Mandatare abspenstig gemacht. Das "Team HC" schaffte den Einzug in den Gemeinderat bzw. Landtag aber nicht. Letztendlich kam man auf einen Stimmanteil von 3,3 Prozent.

Die Grünen fanden sich trotz der Zuwächse in weiterer Folge in der Opposition wieder. Bürgermeister und SPÖ-Chef Michael Ludwig entschied sich nämlich für einen Pakt mit den NEOS, mit denen man seither als selbst ernannte "Fortschrittskoalition" regiert.

Noch kaum Prognosen zur Wahl in Wien

Die Zusammenarbeit verlief bisher weitgehend friktionsfrei. Auf Streit wurde jedenfalls in der Öffentlichkeit verzichtet. Wobei zum Auftakt der Fokus ohnehin eher auf den aktuellen Herausforderungen lag, stand doch der erste Teil der Legislaturperiode ganz im Zeichen der Coronapandemie.

Prognosen für die Wahl im kommenden Jahr gab es bisher noch kaum - und wenn, dann waren es Umfragen, die vor der jüngsten Nationalratswahl durchgeführt wurden. Da wurde dann etwa der Bierpartei der klare Einzug in den Gemeinderat prophezeit, die bei der Nationalratswahl aber deutlich unter den Erwartungen blieb.

Die Rathaus-Regierungsparteien durften sich hingegen am Wahlabend vor zwei Wochen freuen. Die SPÖ landete in Wien mit großem Vorsprung am ersten Platz und konnte - anders als in Gesamt-Österreich - sogar Zuwächse verbuchen. Auch die NEOS waren im Plus.

Spannende Bezirksvertretungswahlen erwartet

Ob sich der Trend auch im kommenden Jahr fortsetzt, wird sich zeigen. Wohl als relativ gesichert gilt, dass die FPÖ wieder deutlich zulegen wird - unabhängig davon, ob sie im Bund mitregiert oder nicht. Auch dass Heinz-Christian Strache angekündigt hat, erneut antreten zu wollen, wird daran wohl wenig ändern.

Durchaus spannend dürften auch die parallel zur Gemeinderatswahl stattfindenden Bezirksvertretungswahlen werden. Seit 2020 stellt die SPÖ in 17 Bezirken die Vorsteherin oder den Vorsteher. Jeweils drei Bezirke gingen 2020 an die ÖVP bzw. die Grünen. Die FPÖ musste den Bezirksvorsteher-Posten in Simmering hingegen wieder abgeben.

Simmering blieb übrigens auch bei der Nationalratswahl in roter Hand. Allerdings schaffte es die FPÖ sehr wohl in einem Bezirk auf den ersten Platz - ausgerechnet in Floridsdorf, dem Heimatbezirk von Bürgermeister Ludwig.

(APA/Red)

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