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Kritik an Sanierung von Wiener Belvedere

8-10-2024, 15:46

Der Umgang mit historischen Fenstergittern bei der Belvedere-Sanierung sorgt für Kritik von Denkmalschützern.

Im Rahmen der kürzlich eingeleiteten Renovierung der Fassade des Oberen Belvedere wurden Original-Fenstergitter aus dem frühen 18. Jahrhundert entfernt, berichtet der "Kurier" am Dienstag. Nicht namentlich genannte Denkmalschützer bezeichnen dies als "brutale Demontage".

Wiener Belvedere: Arbeiten nach nicht fachmännischer Entfernung von Gittern gestoppt

Die zuständige Burghauptmannschaft versichert, die Angelegenheit zu klären, während im Belvedere auf APA-Anfrage keine Kommentare abgegeben wurden. Stattdessen verwies man auf die Burghauptmannschaft, die das Sanierungsprojekt verantwortet. Burghauptmann Reinhold Sahl räumte gegenüber dem "Kurier" ein, dass die Art und Weise, wie zwei Gitter entfernt wurden - "nämlich ins Mauerwerk zu gehen" -, nicht fachmännisch erfolgt sei. Die Arbeiten seien gestoppt worden, nun werde man sich abstimmen und besprechen, "wie es richtig zu geschehen hat."

Beschädigt seien vorerst wohl nur zwei Fenster der Teichhof-Fassade. Grundsätzlich habe das Denkmalamt die Arbeiten, die auch die Gitter-Demontage und deren Einkürzung umfassen, freigegeben. Hintergrund ist, dass die Belvedere-Fenster künftig von außen gewartet werden, weshalb die Gitter abnehmbar sein müssten. Insgesamt geht es um rund 50 Fenster in der Erdgeschoß- und Sockelzone des Oberen Belvedere, das Teil des UNESCO Welterbes ist. Die handgeschmiedeten, reich dekorierten Eisengitter wurden nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt gefertigt, der das Obere Belvedere von 1721 bis 1723 errichtete.

(APA/Red)

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