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Bahnverkehr in Österreich: Pünktlichkeit auch 2023 auf hohem Niveau

4-10-2024, 05:00

Die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) hat ihren Pünktlichkeitsbericht für den heimischen Bahnverkehr präsentiert.

Ungeachtet schwieriger Umstände, extremen Wetterbedingungen, Bauarbeiten und verzögerten Zugübergaben konnte die Pünktlichkeit im Bahnverkehr in Österreich auf einem hohen Niveau gehalten werden, so das Ergebnis des der apf. Die primären Ursachen für verspätete Züge waren ein Anstieg der Passagierzahl, Mangel an Fahrzeugen, Wetterbedingungen wie der Wintereinbruch im Dezember 2023 und verspätete Zugübernahmen aus dem Ausland. Insbesondere der Dezember stellte eine Herausforderung dar, in dem aufgrund heftiger Schneefälle viele Züge verspätet oder gestrichen wurden.

Fernverkehr: Pünktlichkeit bei Westbahn und ÖBB bleibt hoch

Die WESTbahn war mit 83,7% Pünktlichkeit Spitzenreiter im Fernverkehr, trotz eines Rückgangs von 88% im Vorjahr. Grund dafür war die Streckenerweiterung nach Innsbruck und Bregenz und dadurch bedingte Verspätungen aus dem Ausland. Die ÖBB-Personenverkehr erreichte 2023 eine Pünktlichkeit von 80,3% (2022: 81,4%), wobei Mängel an Fahrzeugen, Wetterbedingungen, späte Züge aus dem Ausland und Baustellen zur Verspätung beitrugen. Der RegioJet, der zwischen Prag, Wien und Budapest verkehrt, war mit 64,4% Pünktlichkeit das unpünktlichste Unternehmen (2022: 53,7%).

Pünktlichkeit im ÖBB-Nahverkehr bei 94,2 Prozent

Die Pünktlichkeitsrate, die für die Fahrgastentschädigung relevant ist, betrug im gesamten ÖBB-Personenverkehr 2023 94,2 Prozent. Ein Zug wird als pünktlich betrachtet, wenn er in der Auswertung höchstens fünf Minuten und 29 Sekunden verspätet ist. Züge, die ab fünf Minuten und 30 Sekunden Verspätung haben, sowie Zugausfälle und ungeplante Schienenersatzverkehre, gelten als unpünktlich. Im Jahr 2023 verzeichnete Vorarlberg erneut die pünktlichsten Züge mit einer Pünktlichkeitsrate von 96,6 Prozent. Oberösterreich belegte den letzten Rang im Pünktlichkeitsranking mit einer Rate von 92,7 Prozent im Bereich des ÖBB-Personennahverkehrs.

Auf der Strecke Leobersdorf nach Weißenbach-Neuhaus in Niederösterreich erreichten die Züge mit einer Pünktlichkeit von 98,8 Prozent ihre Stationen und damit österreichweit den höchsten Pünktlichkeitswert. Den geringsten Wert wies die Strecke im Mühlviertel von Pregarten nach Horní Dvoriste an der Summerauerbahn mit 80,2 Prozent auf.

Innerhalb Wiens verlaufen vier Strecken, die 2,5 Millionen Ankünfte verzeichneten. Die Vorortelinie Handelskai-Hütteldorf war mit 98,3 Prozent die pünktlichste Strecke, gefolgt von der kurzen Strecke zwischen Wien Hauptbahnhof und Meidling. Die Schnellbahn-Stammstrecke zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf konnte in keinem Monat Werte über 95 Prozent erreichen. Beim ÖBB-Personenverkehr sind Verspätungen bei Stadtverkehren sowie in Verkehrsverbund-Kernzonen aber rechtlich gedeckt von der Verspätungsentschädigung ausgenommen.

Entschädigung bei Jahreskarten bei mangelnder Pünktlichkeit

In Österreich gibt es das KlimaTicket Österreich und regionale Klimatickets von verschiedenen Verkehrsverbünden, die nur lokal oder auf bestimmten Strecken gültig sind. Bei Jahreskarten gibt es eine pauschale Entschädigung bei wiederholter Verspätung, die nach dem Ablauf der Jahreskarte gezahlt wird. Sie beträgt monatlich 10% des anteiligen Ticketpreises, abzüglich bestimmter Kosten. Erstattungen unter vier Euro sind jedoch nicht vorgesehen.

Das Klimaticket Österreich muss eine monatliche Pünktlichkeit von 93% für Regional- und Fernverkehrszüge erreichen, während regionale Klimatickets und Strecken-Jahreskarten eine Pünktlichkeit von 95% anstreben. 2023 erzielte das KlimaTicket Österreich eine Jahresleistung von 94,6%. In einigen Monaten wurde die gesetzliche Pünktlichkeit nicht erreicht. Ansprüche können auf oder bei der geltend gemacht werden.

(APA/Red)

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