logo



[email protected]

Weiterer Schritt bei "Dialogteams" geplant

24-09-2024, 10:59

Die "Dialogteams" haben schon mehrere Einsätze absolviert. Laut Innenministerium sei eine österreichweite Ausrollung geplant.

Die Polizei setzt künftig bei Demonstrationen auf sogenannte "Dialogteams". Dabei handelt es sich um eigens ausgebildete Beamtinnen und Beamten mit Fokus auf Deeskalation, der Trennung von gewaltbereiten Störern und friedlichen Demonstranten sowie der Verhinderung von Störaktionen. Seit rund vier Monaten sind bereits 15 Beamtinnen und Beamten vorwiegend in Wien im Einsatz, eine österreichweite Ausrollung sei geplant, bestätigte das Innenministerium eine APA-Anfrage.

Aufgaben der "Dialogteams"

Sicherzustellen, dass das Vorgehen der Exekutive auch bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern von Demos ankommt, gehöre zu den Aufgaben der "Dialogteams", genauso wie die "Klarstellung von gezielten Falschinformationen in den sozialen Netzwerken während Demonstrationen". Auch die Erfahrungen, die die Polizei aus den teils hitzigen Großdemonstrationen während der -Pandemie gezogen habe, seien ein Grund für die Einrichtung der Dialogteams gewesen, hieß es.

Ziel sei es, "im Zuge von Großveranstaltungen eine permanente Kommunikationsmöglichkeit zwischen Polizei und Veranstaltungsteilnehmern sicherzustellen", teilte ein Sprecher mit. "Die Teams sind auch als Ansprechstelle für die Menschen, die Fragen an die Polizei haben, gedacht", so der Sprecher. "Jedoch auch zur Kommunikation mit den Veranstaltern selbst, um einerseits polizeiliche Maßnahmen erklären zu können, andererseits auch um bei der Zusammenarbeit besser kommunizieren zu können."

Ein Dutzend Einsätze

15 Beamtinnen und Beamte aus dem Bereich der Taktischen Kommunikation seien bereits ausgebildet worden und seit Ende April für entsprechende Anlässe verfügbar. Die Tätigkeit basiere auf Freiwilligkeit, so das Innenministerium. "Etwaige Mehrdienstleistungen die außerhalb der regulären Dienstzeiten anfallen werden gemäß den gesetzlichen Vorgaben abgegolten", teilte das Innenministerium mit.

Seither hatten die Polizistinnen und Polizisten zwölf Einsätze - unter anderem bei Protestaktionen der "Letzten Generation", dem Wiener Donauinselfest sowie beim heurigen Rolling-Loud-Festival im niederösterreichischen Ebreichsdorf. "Dialogteams können im Bedarfsfall aber in allen Bundesländern eingesetzt werden", teilte der Sprecher mit. Besucherinnen und Besucher von Demos erkennen die spezialisierten Einsatzkräfte an ihren blauen Überwurfwesten. Auch beim Wiener Derby, das am Sonntag wegen massiver Ausschreitungen in die Schlagzeilen geriet, standen "Dialogteams" im Einsatz.

Eine Aufstockung sowie ein künftig verstärkter österreichweiter Einsatz der Beamtinnen und Beamte sei geplant. Die Resonanz nach den ersten Einsätzen sei durchwegs positiv ausgefallen, hieß es vom Ministerium.

Tausende Versammlungen in Wien

Allein in der Bundeshauptstadt arbeitet die Polizei pro Jahr rund 10.000 Versammlungen ab. Die Palette reicht dabei von unscheinbaren Kundgebungen bis hin zu Großdemos wie den Klimastreiks von "Fridays For Future".

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]